Noah Dettwiler erlebte zuletzt einige schwere Moto3-Rennwochenenden in Serie. Auf den zahlreichen, ihm komplett unbekannten Rennstrecken im asiatischen Raum fand der 19-jährige Schweizer in trockenen Bedingungen nie ein gutes Gefühl für seine KTM RC 250 GP. Einzig im Nassen konnte Dettwiler regelmäßig im Mittelfeld mitmischen, so auch im Freien Training zum Malaysia-GP. Dort belegte er den 17. Platz vor namhaften Piloten wie Daniel Holgado und Ryusei Yamanaka.

Als die Strecke zur Nachmittagssession jedoch wieder vollständig aufgetrocknet war, verlagerten Dettwiler und das CIP-Green-Power-Team den Fokus auf grundsätzliche Setup-Arbeit. Der junge Schweizer wollte sich ein besseres Gefühl auf der Bremse und beim Einlenken in die Kurven verschaffen, Rundenzeit war erstmal zweitrangig. Das zahlte sich aus: "Wir haben einen guten Weg eingeschlagen und solide gearbeitet. Damit können wir zufrieden sein."

Noah Dettwiler kann positiven Freitag im Qualifying nicht umsetzen

Auch im 2. Training am Samstag gelangen Dettwiler laut eigener Aussage dann wieder Fortschritte, im Qualifying bekam er diese jedoch nicht umgesetzt. "Leider habe ich in meiner letzten Runde, die einigermaßen in Ordnung war, Fehler gemacht. Es ist ein bisschen schade, dass ich dadurch etwas Zeit verloren habe", klagte er und musste den Malaysia-GP damit vom 26. und letzten Startplatz in Angriff nehmen.

Dieser verkam am Sonntag zu einem echten Ausscheidungsrennen, gleich acht der 26 gestarteten Piloten kamen nicht ins Ziel. Dettwiler offenbarte sich dadurch die Möglichkeit, erstmals seit dem Amerika-GP in Austin wieder Moto3-Punkte anzuschreiben. Doch dieses Vorhaben erlitt schon nach wenigen Metern einen herben Rückschlag, als Joel Esteban und CIP-Teamkollege Riccardo Rossi in der Startphase kollidierten. "In der zweiten Kurve musste ich den Sturz vor mir umfahren und habe viel Zeit verloren", hadert Dettwiler. Die Folge: "Ich war schon zwei Sekunden hinter der Gruppe."

Diesem Crash musste Noah Dettwiler beim Start aufweichen, Foto: LAT Images
Diesem Crash musste Noah Dettwiler beim Start aufweichen, Foto: LAT Images

Der 19-Jährige war in der Folge bemüht, den Anschluss wiederherzustellen, um mit Filippo Farioli, Xabi Zurutuza, Tatchakorn Buasri und Eddie O'Shea um die letzten drei Punkteplätze zu kämpfen. Doch es sollte nicht sein: "Ich konnte mich wieder etwas näher heranfahren, habe mich dann aber zwei- bis dreimal verbremst und als ich wieder aufholen wollte, ist mir das Vorderrad eingeklappt." Im zehnten Umlauf machte Dettwiler in Kurve neun den Francesco Bagnaia: "Ich habe ein bisschen zu spät gebremst und habe eingangs Kurve acht [tatsächlich Turn 9, Anm.] das Vorderrad verloren, weil ich eine Bodenwelle erwischt habe."

Noah Dettwiler hofft auf Barcelona: Mit gutem Gefühl in Winterpause

Dettwiler setzte das Rennen nochmal fort, kam aber nicht mehr über den 18. und letzten Platz hinaus. "Ich bin enttäuscht", sagt er deshalb und bilanziert: "Ich denke, wir haben an Freitag und Samstag gut gearbeitet. Das zeigt sich auf dem Papier nicht, aber wir sind viele Runden alleine gefahren und haben versucht, unseren Rhythmus alleine zu finden. Das war sicher etwas positives. Trotzdem bin ich natürlich enttäuscht und wollte eigentlich mehr."

Nach dem vorletzten Rennwochenende seiner Moto3-Debütsaison 2024 steht der 19-jährige Schweizer somit weiter bei lediglich zwei WM-Punkten aus Austin. Zum Saisonfinale geht es nochmal nach Barcelona auf eine Rennstrecke, die Dettwiler bereits bestens kennt und auch auf Daten zurückgreifen kann. Beim Katalonien-GP im Juni schnitt er mit Startplatz 24 und P21 im Rennen besser ab als zuletzt. Daran soll angeknüpft werden: "Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben und das bestmögliche Resultat zu holen, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu starten."

MotoGP sagt Valencia-GP nach Streikdrohung ab! (06:32 Min.)