Nach drei Siegen aus vier Rennen hatte MotoGP-Superstar Marc Marquez vor dem zweiten Misano-Wochenende nochmal ernsthaft im Titelkampf 2024 angeklopft. Am Rande des Emilia-Romagna-GP musste er jedoch erkennen, dass Platz vier in Anbetracht der Stärke seiner WM-Rivalen fortan wohl die Realität werden würde. Nach dem Trainingsfreitag in Indonesien scheint Marquez aber sogar bestenfalls noch sechste Kraft im Ducati-internen Ranking zu sein, die Nachmittagssession beendete er als Siebter. Einziges Highlight: Ein spektakulärer Save in Kurve 10. Doch genau dieser macht dem Spanier Sorgen.

"Das war mein bester [mit Ducati] bis jetzt!", lachte Marquez zu Beginn seiner Medienrunde am Freitagabend noch. Anschließend wurde der Gresini-Pilot jedoch schnell wieder ernst - und zwar aus gutem Grund. Er erklärte: "Es war ein schönes Gefühl, als ich den Sturz abfangen konnte. Aber es gilt, was ich auch in Vergangenheit immer gesagt habe: Solche Saves sind zwar gut für die Show, aber sie bedeuten auch, dass bei dir etwas nicht rund läuft. Und ich fühle mich nicht wohl, wir müssen uns verbessern."

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Marc Marquez hinkt Ducati-Quintett hinterher

"Gestern hatte ich gehofft, hier gleich mit einem guten Gefühl loslegen zu können. Aber ich hatte Zweifel, weil ich mich auf dieser Strecke bislang immer schwergetan habe. Und so kam es dann auch, ich hatte in FP1 große Probleme", beschreibt Marquez. In den schlechten Gripverhältnissen auf dem schmutzigen Asphaltband des Mandalika International Street Circuits hatten den 31-jährigen Spanier nicht wenige Experten ganz weit oben im Klassement erwartet, blühte er doch zuletzt in vergleichbaren Bedingungen in Aragon auf. Doch es kam ganz anders: Am Ende des 1. Freien Trainings stand nur P6 zu Buche, auf die Session-Bestzeit von Franco Morbidelli fehlten ganze 0,815 Sekunden.

Erst im Nachmittagstraining lief es dann etwas besser, als auch der Grip auf der Strecke langsam zunahm. Speziell die Pace auf eine schnelle Runde machte Marquez jedoch noch zu schaffen, mehr als Platz sieben sprang dadurch im engumkämpften Training nicht heraus. "In FP2 [Training, Anm.] ist uns ein Fortschritt mit dem Bike gelungen und auch ich selbst hatte mich als Fahrer verbessert", kommentiert der Gresini-Star: "Aber wir müssen morgen speziell Sektor zwei noch verbessert. Dort habe ich große Probleme."

Marc Marquez erschreckend schwach: Nur P18 im 2. Sektor!

Das unterstreicht auch ein Blick in die besten Sektor-Zeiten eines jeden Fahrers im Nachmittagstraining. Befindet sich Marquez in den Sektoren eins und drei jeweils in Tuchfühlung zur Bestzeit - in Sektor vier ist er sogar schnellster Mann - kommt der Spanier im zweiten Streckenabschnitt nicht über Platz 18 hinaus, nur die KTM-Piloten Jack Miller, Brad Binder und Augusto Fernandez sind dort noch langsamer. Auf die schnellste Zeit von GP23-Kollege Marco Bezzecchi verliert Marquez ganze 0,346 Sekunden.

Der 2. Sektor in Mandalika besteht nur auf schnellen Kurven, Foto: LAT Images
Der 2. Sektor in Mandalika besteht nur auf schnellen Kurven, Foto: LAT Images

Doch warum tut sich der MotoGP-Superstar ausgerechnet im zweiten Sektor von Mandalika so schwer? Die Antwort liegt im Streckenlayout. Der zweite Abschnitt besteht nämlich ausschließlich aus fließenden Highspeed-Kurven, die ihm bereits zu Honda-Zeiten Probleme bereiteten. Dort musste Marquez bei der Premiere im Jahr 2022 etwa auch einen der schlimmsten Highsider der MotoGP-Geschichte wegstecken. "Mit der Honda konnte ich das Heck immerhin noch 'sliden' lassen", erklärt er nun und offenbart eine spannende Erkenntnis: Mit der Ducati habe ich da größere Probleme. Das ist mein Schwachpunkt, da muss ich mich verbessern."