In der Formel 1 und anderen großen Rennserien auf vier Rädern zählt das Team-Radio seit vielen Jahrzehnten zum festen Bestandteil. In der MotoGP wurde bislang aber noch auf ein solches Radio-Kommunikationssystem für Fahrer und Teams verzichtet, nach zahlreichen Testversuchen in der Vergangenheit wurde stets gegen eine Einführung entschieden. Nun soll sich dies aber ändern, ab der Saison 2025 gibt es wohl auch in der Königsklasse auf zwei Rädern ein Radiosystem.

Wie 'Motorsport.com' berichtet, soll MotoGP-Promoter Dorna Sports die elf derzeitigen Teams der Königsklasse nämlich bereits am vergangenen Donnerstag vor dem San Marino Grand Prix in einem gesonderten Meeting über die geplante Einführung der Radio-Kommunikation informiert haben. Dabei wurde ein Plan vorgestellt, der eine stufenweise Einführung des neuen Systems vorsieht.

Schrittweise Einführung ab 2025: Radio-Kommunikation zunächst eingeschränkt

Demnach werde es sich bei der Ersteinführung zu Beginn der kommenden Saison 2025 zunächst um ein Ein-Weg-Kommunikationssystem handeln. Heißt: Nur Rennleiter Mike Webb wird den Fahrern Nachrichten per Radio zukommen lassen können, die kurz und prägnant ausfallen sollen - und immer mit dem Ziel, die Sicherheit der Fahrer auf der Strecke zu verbessern. In einer zweiten Phase, die schon 2026 beginnen könnte, soll das Radio dann auch in beide Richtungen funktionieren, sodass auch die Fahrer Botschaften an die Rennleitung übermitteln können.

Im finalen Schritt ist dann ein System wie in der Formel 1 geplant, welches auch Teams die Kommunikation mit ihren Fahrern ermöglicht. Einen angepeilten Zeitplan gebe es dafür laut 'Motorsport.com' allerdings noch nicht. Zudem solle es sich bei diesem finalen Upgrade auch weniger um eine Sicherheitsmaßnahme handeln, sondern allen voran um eine Möglichkeit, den Zuschauern zuhause vor den Fernsehern mehr Hintergründe zu liefern und das TV-Spektakel zu verbessern.

MotoGP testet Radio-Einführung seit vielen Jahren

Wie bereits erwähnt, prüfte die MotoGP eine Einführung eines Radiosystems schon seit vielen Jahren. Während der Saison 2022 wurde beim Jerez-Test zuletzt von einigen ausgewählten Fahrern ein Ohrstöpsel getestet, über den sie Informationen von der Rennleitung empfangen konnten. Im vergangenen Jahr gab es weitere Tests in Valencia, auch in diesem Jahr wurde in Mugello und am gestrigen Montag währen des Misano-Tests wieder getestet.

Der MotoGP soll es demnach nun gelungen sein, einen Hörer zu entwickeln, der nicht direkt im Ohr des Fahrers platziert werden muss, sondern im Ohrläppchen außerhalb des Ohres. Das soll den Piloten mehr Komfort ermöglichen, der Sound werde über Vibration übermittelt. "Das kann sehr interessant für die Verbesserung der Sicherheit sein, beispielsweise wenn es einen Unfall gibt und ein Fahrer mitten auf der Strecke liegt. Dann kann dich die Rennleitung sofort warnen", kommentierte Maverick Vinales am Montag. Weitere Informationen dürften in den nächsten Wochen und Monaten folgen.

Was sagt ihr: Ist die Einführung eines Radiosystems in der MotoGP eine gute Sache? Oder lenkt die Kommunikation mit Rennleitung und Teams zu sehr ab? Sagt uns eure Meinung in den Kommentaren!