Ein MotoGP-Rookie für die Saison 2025 steht bereits fest: Fermin Aldeguer. Der Moto2-Pilot von SpeedUp unterschrieb bereits zu Saisonbeginn einen Zweijahres-Vertrag mit Ducati. In welchem Team er unterkommen wird, ist noch nicht fixiert. Alles deutet jedoch auf Gresini Racing hin, wo Aldeguer die Nachfolge von Marc Marquez antreten würde. Gut möglich, dass er 2025 aber nicht der einzige MotoGP-Rookie werden wird. Bei Pramac Yamaha will man wohl einen Moto2-Piloten unter Vertrag nehmen und auch bei Trackhouse Racing deutet vieles auf selbiges hin. Joe Roberts und Ai Ogura sollen dort die besten Chancen haben.

Das bedeutet auch: Da sich das MotoGP-Starterfeld zur kommenden Saison nicht vergrößern wird, werden einige der aktuellen Stammfahrer hintenüberfallen. Aleix Espargaro tritt freiwillig ab, er wechselt zur Honda Racing Corporation in die Testfahrerrolle. Alle anderen Piloten würden aber eigentlich gerne in der Königsklasse bleiben. Dass das wohl nicht jedem gelingen wird, ist jedoch auch klar. Augusto Fernandez etwa bestätigte bereits am Sachsenring, dass er "eher in ein anderes Paddock" blicke. Gemeint ist damit die Superbike-WM, wo der Moto2-Weltmeister von 2022 im Yamaha-Kundenteam GRT auf den Schweizer Dominique Aegerter folgen könnte.

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Nach Gardner, Lecuona und Co.: Auch Jack Miller in die Superbike-WM?

In die WorldSBK haben sich in den vergangenen Jahren schon so manche MotoGP-Piloten verabschiedet, die in der Königsklasse keinen neuen Vertrag mehr bekommen haben. Zuletzt machten beispielsweise Iker Lecuona (2022) und Remy Gardner (2023) diesen Schritt. Und Letzterer könnte 2025 einen neuen Landsmann in der Superbike-Weltmeisterschaft begrüßen können. Denn laut einem Bericht von 'Autosport.com' soll nun auch Jack Miller ein Angebot aus der WSBK vorliegen haben - und zwar vom Ducati-Werksteam.

Dort steht dieser Tage nämlich ein großes Fragezeichen hinter der Zukunft von Ex-MotoGP-Pilot Alvaro Bautista. Der 38-jährige Spanier, der sich in den vergangenen beiden Jahren jeweils überlegen zum WorldSBK-Champion gekrönt hatte, steckt 2024 in einer Formkrise. Seit der Einführung eines kombinierten Mindestgewichts für Fahrer und Motorrad zur laufenden Saison ist vom dominanten Bautista der vergangenen Jahre kaum noch etwas zu sehen. In der Fahrer-WM liegt er bereits 104 Punkte hinter Toprak Razgatlioglu, der die vergangenen neuen Rennen am Stück gewann. Sämtliche Hoffnungen auf einen dritten WM-Titel in Serie sind damit schon zur Saisonhalbzeit ausgeträumt. Doch nicht nur das, Bautista steht derzeit auch klar im Schatten seines Rookie-Teamkollegen Nicolo Bulega, der aus der Supersport-WM aufgestiegen ist.

Alvaro Bautista hat 2024 bislang wenig Grund zum Jubeln, Foto: LAT Images
Alvaro Bautista hat 2024 bislang wenig Grund zum Jubeln, Foto: LAT Images

Alvaro Bautista will Gehaltserhöhung - und Ducati eine Gehaltsreduktion

Bautista hatte deshalb in den vergangenen Monaten auch immer mal wieder ein mögliches Karriereende angedeutet. Beim letzten Superbike-Lauf im tschechischen Most stellte er jedoch erstmals klar, auch 2025 gerne bei Ducati bleiben zu wollen. Ein Wunsch, dem Borgo Panigale seinem zweimaligen Weltmeister eigentlich gerne erfüllen würde, weshalb zuletzt auch erste Vertragsgespräche stattgefunden haben sollen. Wie 'Autosport.com' erfahren haben will, soll die Bautista-Seite dabei allerdings eine Gehaltserhöhung gefordert haben.

Das ist deshalb problematisch, weil das WSBK-Werksteam Ducatis nur rund eine Millionen Euro pro Jahr für Fahrergehälter zur Verfügung hat. 2024 erhalte Bautista beispielsweise 750.000 Euro und Bulega 200.000 Euro. Letzterer wird zur kommenden Saison für seine starken Leistungen jedoch mit einer Gehalterhöhung auf 450.000 Euro belohnt, weshalb für Bautista nur noch 550.000 Euro übrigbleiben. Statt der geforderten Gehaltserhöhung müsste der Spanier für einen Ducati-Verbleib also sogar eine deutliche Gehaltsreduktion in Kauf nehmen. Unklar, ob er das tun wird.

Ducati und Jack Miller: Wiedervereinigung nach zwei Jahren?

Borgo Panigale soll sich jedenfalls bereits auf eine Trennung mit Saisonende vorbereiten und nach günstigeren Alternativen umsehen. Hier kommt dann Miller ins Spiel, der seinen Platz im MotoGP-Team von KTM zur neuen Saison verlieren wird. Mögliche Wechsel zu Repsol Honda, Trackhouse oder Pramac Yamaha scheinen sich zerschlagen zu haben, weshalb er momentan vor dem MotoGP-Aus steht und eine Alternative gebrauchen könnte. Ducati könnte ihm diese mit einem Wechsel in die WorldSBK bieten - auch wenn Miller dazu auf ordentlich Gehalt verzichten müsste. Bei KTM soll er 2024 knapp drei Millionen Euro bekommen.

Sollte er sich für den Schritt in die Superbike-WM entscheiden, würde es jedenfalls zu einer Wiedervereinigung kommen. Denn Miller fuhr bereits in der MotoGP zwischen 2021 und 2022 zwei Saisons für das Ducati-Werksteam, nachdem er 2018 zu Pramac Ducati geholt wurde. Drei Siege, zwölf Podien und eine Pole Position gelangen ihm in den roten Werksfarben. Noch scheint der 29-Jährige aber auf einen MotoGP-Verbleib zu hoffen, denn er soll Ducati um Bedenkzeit bis zum Österreich GP (16. - 18.08.) gebeten haben.