Marc Marquez' MotoGP-Wechsel zu Gresini ist voll aufgegangen. Der Ex-Honda-Pilot hat in dieser Saison bereits zahlreiche Podestplätze eingefahren, ist zurück im Kampf um die Weltmeisterschaft und liegt dort aktuell auf Rang drei. Einen Sieg konnte er 2024 aber noch nicht einfahren. Nun steht das nächste Saisonrennen auf dem Sachsenring vor der Tür - die Paradestrecke des achtfachen Weltmeisters. Als Favorit für den Deutschland-Grand-Prix sieht er sich dennoch nicht.

Acht Grand-Prix-Siege konnte der Spanier in seiner MotoGP-Karriere bereits auf dem kürzesten Kurs des Kalenders in acht Versuchen einfahren. Die Rennen in den letzten beiden Jahren musste er verletzungsbedingt auslassen. Nur im Sprint 2023 musste sich Marquez geschlagen geben - damals natürlich noch auf der unterlegenden Honda.

Marc Marquez: Darf mit Ducati keine Erwartungen haben

Da der Gresini-Pilot nun auf der konkurrenzfähigen Ducati GP23 sitzt, gilt er für viele Experten und Piloten als großer Favorit auf den Sieg in Hohenstein-Ernstthal. Doch wie schon in den letzten Monaten versucht der Spanier die Erwartungen an sich selbst zu kontrollieren. "Seit ich die Ducati fahre, habe ich gelernt, dass ich keine hohen oder niedrigen Erwartungen haben darf", erklärte Marquez nach dem Rennen in Mugello.

Dort verpasste er im Italien-Grand-Prix als Vierter zwar knapp das Podest, war aber einmal mehr nah dran an seinen Ducati-Konkurrenten Francesco Bagnaia und Jorge Martin. Das Autodromo Internazionale in der Toskana zählte in der Vergangenheit nicht zu seinen Lieblingsstrecken - lediglich einen seiner 59 MotoGP-Siege fuhr er in Mugello ein. Doch 2024 hat Marquez seine Strategie geändert.

Das Podium des MotoGP-Sprints in Mugello
Auch auf ungeliebten Strecken wie in Barcelona und Mugello feierte Marquez in diesem Jahr Podestplätze, Foto: LAT Images

"Das Wichtigste ist, dass wir Freitags [in den Trainings] verstehen, wo wir stehen. Ehrlich gesagt dachte ich, dass ich in Mugello viele Probleme haben würde, aber ich war schnell. In Barcelona habe ich sogar noch Schlimmeres erwartet", gestand er bezüglich seines Heimrennens, welches er nach einer beeindruckenden Aufholjagd als Zweiter beendete. "Aber auch dort waren wir in Sachen Rennpace vorne mit dabei."

Da der neue Fahrstil auf der Ducati also 'Schwächen' vergessen macht, kann Marquez eigentlich siegessicher nach Deutschland reisen. Dem ist aber nicht so. "Wir müssen abwarten, vielleicht komme ich an den Sachsenring und kann nicht um den Sieg kämpfen. Ich habe keine Erwartungen. Letztes Jahr hatte ich diese und bin mit dem Krankenwagen von der Strecke gebracht worden", erinnerte Marquez an das bitterste Wochenende seiner MotoGP-Karriere. Damals war er innerhalb von 40 Stunden gleich fünfmal schwer gestürzt und zog sich dabei mehrere Knochenbrüche an Daumen, Rippen und Fußgelenk zu.