Pedro Acosta musste in Assen das erste punktelose MotoGP-Wochenende seiner Karriere hinnehmen. Der Rookie war am Samstag im Sprint nicht über den zehnten Platz hinausgekommen, im Grand Prix stürzte er in der letzten Rennrunde. Ein Konzentrationsfehler war der Ausfall kurz vor Schluss aber nicht, wie Acosta nach dem Rennen klarstellte.
Pedro Acosta: Wollte das Assen-Wochenende nur retten
Im Sprint und Qualifying lief in der 'Cathedral of Speed' noch nicht viel zusammen. Dort belegte der Neueinsteiger jeweils den zehnten Rang. Im Grand Prix über 26 Runden konnte Acosta zumindest etwas Wiedergutmachung betreiben. Er lag über die gesamte Renndistanz auf dem siebten Rang und hielt sich lange dicht hinter der Gruppe aus Marc Marquez, Maverick Vinales, Fabio Di Giannantonio und Enea Bastianini, die um das Podium kämpfte. Dort verlor er erst spät den Anschluss.
Dennoch war der Rookie einmal mehr der schnellste KTM-Pilot. "Es war kein schlechtes Rennen bis dahin, wir haben das Wochenende eigentlich gerettet", erklärte Acosta am Sonntagabend. "Und immerhin waren wir in der Gruppe, die um das Podium kämpfte." Den Grund, warum er diesen Kampf aber nicht fortführen konnte und seine Kontrahenten ziehen lassen musste, kennt der 19-Jährige.
"Wir haben in den Kurven 7 bis 12 einfach den Hinterreifen zerstört - und den brauchst du eben, um auf dieser Strecke zu bestehen", ist sich der zweifache Weltmeister bewusst, der aber schon wichtige Erkenntnisse aus dem Rennen mitgenommen hat. "Es war sehr interessant zu sehen, wie die Ducati und Aprilia dort ihre Reifen gemanaget haben. In diesen flüssigen Strecken sind sie einfach stärker als wir."
Formcheck Pedro Acosta: Seit Austin kein GP-Podest
Das Rennen in Assen endete dann aber nicht wie geplant. In der letzten Runde kam Acosta in der schnellen Kurve sieben zu Sturz. "Der Crash ist schwierig zu erklären", so Acosta. "Ich war eigentlich schon langsam unterwegs, weil ich gesehen habe, dass ich drei Sekunden vor Brad [Binder] lag. Ich dachte okay, das Ding ist durch. Ich wollte das Rennen einfach zu Ende bringen." Eine Ursache für den Crash hat er noch nicht ausgemacht. "Es war etwas windiger als zu Beginn des Rennens und auch kälter. Vielleicht habe ich den Reifen etwas zu sehr auskühlen lassen. Aber es war wirklich ein seltsamer Sturz."
In der Fahrerwertung hat Acosta nach dem Nuller in der Niederlande den fünften Rang an Maverick Vinales verloren. Der Aprilia-Pilot hat 118 Punkte auf dem Konto, 17 mehr als Acosta (101). Zwei weitere Zähler dahinter liegt Brad Binder (99). Acosta wartet seit dem Grand Prix in Austin, als er hinter Vinales Zweiter wurde, auf ein Podest im Hauptrennen. Das beste Ergebnis seitdem war der fünfte Platz in Mugello.
Pedro Acosta jüngster MotoGP-Sieger? Letzte Chance Sachsenring
Dennoch ist der 19-Jährige nach wie vor der schnellste Pilot der Pierer Mobility Group. Markenkollege Binder wartet sogar schon seit dem zweiten Saisonrennen in Portimao auf ein Top-5-Resultat. Ist die italienische Konkurrenz von Ducati und Aprilia den Österreichern in der Motorradentwicklung enteilt? "Das werden wir sehen. Wir haben zurzeit eben einige Strecken, die sehr flüssig sind, wie Jerez, Mugello und Barcelona. Jetzt am Sachsenring werden wir sehen, wo wir stehen."
Am kommenden Wochenende reisen Acosta und die übrigen MotoGP-Stars zum Klassiker nach Hohenstein-Ernstthal. Dort wird Acosta die letzte Chance haben, sich zum jüngsten Rennsieger der MotoGP-Geschichte zu küren. Das Layout am Sachsenring soll der RC16 dabei wieder besser liegen. "Das ist eine sehr spezielle Strecke, mit verschiedenen Arten von Kurven. Ich denke, wir werden dort wieder die Reifen managen müssen. Aber ich erwarte, dass es ein gutes Rennen für uns wird. Letztes Jahr war unser Motorrad dort auch schon stark, weil wir in den Bremszonen und den langsamen Kurven stark sind."
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