Die brisanteste Transferfrage für die MotoGP-Saison 2025 scheint beantwortet: Jorge Martin hat sich im Kampf um den zweiten Ducati-Werksplatz wohl gegen Marc Marquez und Enea Bastianini durchgesetzt. Wie die in Ducati-Kreisen bestens vernetzte 'Gazzetta dello Sport' berichtet, sollen die Verhandlungen zwischen Martin und dem Hersteller aus Borgo Panigale in den vergangenen Tagen massiv an Fahrt aufgenommen haben und könnten schon an diesem Wochenende in Mugello zum Abschluss kommen.
Auf eine offizielle Verkündung des Deals muss die MotoGP aber noch etwas warten. Bereits vergangene Woche in Barcelona hatte Sportdirektor Mauro Grassilli klargestellt, dass es ihm Rahmen des Italien-Grand-Prix keine Bekanntgabe geben werde. Ducati-CEO Claudio Domenicali bestätigte zuletzt, dass man die endgültige Entscheidung nach dem Rennwochenende in Mugello und vor jenem in Assen (28. bis 30. Juni) verkünden wolle.
Ducati: 2025 und 2026 mit Pecco Bagnaia und Jorge Martin
Im Ducati-Werksteam scheint also alles klar zu sein - Francesco Bagnaia und Jorge Martin werden dort aller Voraussicht nach für die Saisons 2025 und 2026 die Fahrerpaarung bilden. Dennoch gibt es im Ducati-Lager weiterhin viele offene Fragen zu klären. Die wichtigste: Was passiert mit Marc Marquez? Die Führungsebene rund um CEO Domenicali, Sportdirektor Grassilli und General Manager Gigi Dall'Igna würde ihn am liebsten bei Pramac Racing sehen.
So könnte man Marquez' zuletzt immer wieder geäußerten Wunsch nach einem Motorrad der aktuellsten Spezifikation erfüllen. Pramac Racing erhält ja seit vielen Jahren Material, das mit dem des Werksteams absolut deckungsgleich ist. Gleichzeitig würde ein Transfer von Marc Marquez zu Pramac als eine Art Lockmittel für den italienischen Rennstall wirken. Denn Teamchef Paolo Campinoti soll in den vergangenen Monaten mit einem Wechsel seiner Truppe zu Yamaha geliebäugelt haben, wo man verzweifelt nach einem Kundenteam sucht. Die einzigartige Möglichkeit, mit einem Verbleib bei Ducati zukünftig MotoGP-Superstar Marc Marquez auf einem seinem Motorräder zu haben, würde sich der gewiefte Campinoti aber wohl kaum entgehen lassen.
Marc Marquez: Pramac-Wechsel keine Option!
Ducati könnte also gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, doch Marc Marquez macht den roten Bossen nun einen Strich durch die Rechnung. "Pramac ist ein sehr gutes Team. Martin zeigt, wie viel Potenzial in diesem Rennstall steckt. Ein Wechsel dorthin ist für mich aber keine Option", erklärte er am Donnerstagnachmittag in Mugello. Marquez führte auch genau aus, was der Grund für diese Ablehnung ist: "Ich werde nicht von einem Kundenteam in das nächste wechseln."

Marquez wollte am Donnerstag festgehalten haben, dass Ducati ihm gegenüber kommuniziert habe, dass die Entscheidung zugunsten Martins noch nicht gefallen sei. Marquez verriet in der Folge auch, dass es für ihn im Ducati-Lager nur zwei Szenarien gibt: Ein Wechsel ins Werksteam oder ein Verbleib bei Gresini auf aktuellem Material. Dazu könnte es eben kommen, wenn Pramac das Ducati-Lager in Richtung Yamaha verlässt und somit zwei GP25-Maschinen frei werden. Eine Entscheidung über ein mögliches Yamaha-Kundenteam soll ebenfalls an diesem Wochenende fallen, wie Yamaha-Motorsportchef Lin Jarvis am Donnerstag wissen ließ.
3. MotoGP-Option für Marquez: KTM oder Aprilia?
Zwei Optionen also für Marc Marquez bei Ducati, doch der 31-Jährige scheint weitere Alternativen zu haben. "Für mich gibt es drei Szenarien, mit denen ich mich wohlfühle. Wir führen einige interessante Gespräche", sagte er in der Pressekonferenz von Mugello. Die dritte Option könnte ein Wechsel ins KTM-Lager oder - weniger wahrscheinlich - zu Aprilia sein, wo man nach Ersatz für den Ende 2024 zurücktretenden Aleix Espargaro sucht. Marc Marquez will seine Zukunft jedenfalls schnellstmöglich geklärt haben, um auch etwaige Hindernisse mit persönlichen Sponsoren rechtzeitig zu überwinden. Er peilt eine Entscheidung noch vor der Sommerpause an. Diese beginnt am 8. Juli.
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