Einmal mehr wuchs Francesco Bagnaia auch in Barcelona wieder über sich hinaus. Nachdem er Samstag noch den sicher geglaubten MotoGP-Sprintsieg im Kiesbett versenkte, holte er 24 Stunden später erfolgreich zum Gegenschlag aus. Ausgerechnet in Kurve fünf setzte er dabei das Überholmanöver für den Sieg. Ein wichtiges Signal, wie Bagnaia nach dem Rennen klarstellte.

Francesco Bagnaia: Absichtlich Kurve fünf für das Überholmanöver gewählt

Es hätte das perfekte Wochenende für Francesco Bagnaia sein können. Im Sprint am Samstag konnte er sich nur selbst schlagen - und tat dies auch als er seine Ducati in der fünften Kurve der letzten Rennrunde in das katalanische Kiesbett warf. Mehr als die Erklärung, dass er mit den schlechten Gripbedingungen in Montmelo zu sanft umgegangen sei, lies der Weltmeister nicht verlautbaren. Von einem echten Fehler wollte er nichts wissen.

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Dementsprechend strotze der 27-Jährige auch am Sonntag vor Selbstbewusstsein und rang im Grand Prix über 24 Runden seinen WM-Rivalen Jorge Martin nieder. Nachdem er im ersten Teil des Rennens noch seine Reifen schonte, setzte er in der 19. von 24 Runden das Überholmanöver für den Sieg - genau in Kurve fünf, wo er keine 24 Stunden zuvor noch am Hosenboden lag. "Das war Absicht, nachdem was gestern passiert ist, ich musste das vergessen. Es war aber auch der beste Ort, weil ich in Kurve vier sehr stark war", offenbarte Bagnaia nach dem Rennen im Interview mit 'Motogp.com'.

Im WM-Kampf konnte Bagnaia gegen Jorge Martin ein wichtiges Zeichen setzen, Foto: LAT Images
Im WM-Kampf konnte Bagnaia gegen Jorge Martin ein wichtiges Zeichen setzen, Foto: LAT Images

Francesco Bagnaia: Gebetet, nicht die Front zu verlieren

"Ich bin dort gestern auf seltsame Art gestürzt. Ich habe es langsam angehen lassen und bin gestürzt, das konnte ich so nicht akzeptieren. Damit musste ich abschließen. Als ich überholt habe, habe ich nur gebetet, dass ich nicht wieder die Front verliere", freute er sich über den erfolgreich vollzogenen Plan. "Ich bin heute sogar noch langsamer dort gewesen und trotzdem nicht gestürzt. Diese Kurve fünf ist eben sehr tricky."

Vergessen ist der Ausfall aus dem Sprint und die damit verlorenen WM-Punkte allerdings nicht. "Es ist wirklich schade, weil es das perfekte Wochenende mit 37 Punkten hätte werden können. Aber so ist es eben, wir müssen weitermachen", so Bagnaia. Mit diesem Erfolgserlebnis geht es für den Italiener nun schon kommende Woche zum Heimspiel nach Mugello. Dort sicherte er sich im Vorjahr sowohl im Sprint als auch im Grand Prix den Sieg. In der Fahrerwertung steht er nach dem sechstem Rennwochenende der Saison nun 39 Zähler hinter Jorge Martin auf Rang zwei.