Nach dem ersten offiziellen MotoGP-Test mit Gresini in Valencia war Marc Marquez mit großen Erwartungen nach Malaysia gereist. Der achtfache Weltmeister betonte die Bedeutung des ersten offiziellen Tests des Jahres mit der Begründung, dass der 5,54 Kilometer lange Sepang International Circuit eine der schwierigsten Strecken für den 30-Jährigen sei.

Doch der erste der drei Testtage stellte sich am Dienstag als Fehlstart heraus: Marquez musste gleich viermal mit technischen Problemen an seiner Ducati stoppen. "Wir haben einen kleinen Witz daraus gemacht, denn alle Probleme, die auftreten konnten, sind heute an meinen beiden Maschinen aufgetreten", schmunzelte der achtfache Weltmeister nach Abschluss der Testfahrten. "Ich musste oft an die Box kommen, um die Probleme lösen zu lassen. Das hat mich natürlich daran gehindert, in einen Rhythmus zu kommen."

Marquez kehrte häufiger an die Box zurück als ihm lieb war, Foto: LAT Images
Marquez kehrte häufiger an die Box zurück als ihm lieb war, Foto: LAT Images

Zwischenzeitlich war sogar ein Sturz der Nummer 93 gemeldet worden - eine Falschmeldung, wie Marquez selbst klarstellte: "Das war ein Missverständnis. Es gab keinen Sturz. Es war nur ein weiterer Defekt, daher musste ich das Motorrad erneut abstellen."

Lobende Worte fand Marquez für seine Gresini-Mannschaft und die Ducati-Techniker. "Gigi Dall'Igna und die Ducati-Ingenieure waren sofort zur Stelle, als die Probleme auftraten. Sie haben ein Auge für alle Piloten. Die Mannschaft hat hervorragend reagiert, sie haben die Probleme sofort erkannt und behoben. Das ist wichtig und gibt mir Sicherheit."

Lange Zeit war Marquez in der Zeitentabelle am Ende des Feldes zu finden. Erst gegen Ende des Tages konnte sich der ehemalige Honda-Pilot noch auf Rang neun setzen. Auf seiner schnellsten Runde war er mehr als eine halbe Sekunde langsamer als Spitzenreiter Jorge Martin. Der Fokus lag dabei weiterhin darauf, das Fahrgefühl mit der Ducati besser zu verstehen, wie Marquez erklärte.

"Es geht darum, mich besser an das Motorrad anzupassen, vor allem an die Front. Das ist ein großer Unterschied zur Honda", gesteht der sechsfache MotoGP-Weltmeister. "Ich muss die Warnungen des Motorrads noch besser verstehen. Ich hatte heute einige von ihnen, die sehr unerwartet kamen." Nachdem die Probleme an den Bikes behoben waren, konnte Marquez erst spät zur gewohnten Arbeit zurückkehren. "In der letzten Stunde konnten mein Team und ich dann konzentriert arbeiten. Das hat mir geholfen, ein wenig Selbstvertrauen aufzubauen und einige Runden am Stück zu absolvieren."

Marquez nutzte die Zeit am Dienstag, um grundlegende Einstellungen an der Ducati vorzunehmen. "Wir haben meine Position auf dem Motorrad angepasst, die Ergonomie, also Fußrasten, Lenker und Bremsen. Das haben wir jetzt erledigt und morgen können wir mit der Arbeit am Setup beginnen", so der Spanier.

Marquez muss sich auf die Eigenheiten der Ducati erst noch einstellen, Foto: LAT Images
Marquez muss sich auf die Eigenheiten der Ducati erst noch einstellen, Foto: LAT Images

Schwierigkeiten hatte Marquez bereits erwartet. "Natürlich ist es nicht Valencia, dort war ich schnell, weil es eine meiner starken Strecken ist. Hier ist es anders. Man kann die Zeiten aber schwer vergleichen, weil wir heute so viele Probleme hatten und ich keine echte Time-Attack fahren konnte", stellte der Gresini-Pilot klar. "Meine schnellste Runde bin ich auf gebrauchten Reifen gefahren. Wir werden am Donnerstag sehen, wo wir stehen. Aber wir werden sicher nicht an der Spitze stehen, so wie es in Malaysia immer der Fall ist", dämpfte er die Erwartungen.