Marc Marquez und Santi Hernandez wirkten lange Zeit wie ein unzertrennbares Paar des MotoGP-Paddocks. 2011, damals noch in der Moto2, übernahm Hernandez das Amt als Marquez' Crewchief. Gemeinsam gewannen sie 2012 die Weltmeisterschaft in der mittleren Kategorie, ehe sie in der Folge sechs MotoGP-WM-Titel einfuhren.
Mit Saisonende 2023 und damit nach 13 gemeinsamen Jahren gehen Marquez und Hernandez aber getrennte Wege. Marquez wechselt zu Gresini Ducati, doch Hernandez wird ihn - wie auch fast alle Mechaniker der Crew - nicht dorthin begleiten. "Das hat zwei Gründe", erklärte Marquez. "Zum einen will ich zu diesem Zeitpunkt nicht das Honda-Team zerstören. Wir haben ja schon Oktober. Und ich will auch nicht das Gresini-Team zerstören. Das ist eine Familie mit einer eigenen Crew. Ich wechsle dorthin, also muss ich das akzeptieren."
Am Freitag bestätigte Gresini Racing, dass Marquez für 2024 einen neuen Crewchief erhält. Dabei handelt es sich um Frankie Carchedi, der aktuell schon für den italienischen Rennstall an der Seite von Fabio Di Giannantonio arbeitet. Der Brite Carchedi hat einen durchaus beeindruckenden Lebenslauf vorzuweisen. Er absolvierte eine Ausbildung zum Elektronikexperten und arbeitete sich in der Folge über die Britische Superbike-Meisterschaft bis in die MotoGP hoch. Zunächst verdiente sich Carchedi seine Sporen beim Aspar-Team, ehe es 2019 zum Aufstieg in das Suzuki-Werksteam kam.
Schon im Folgejahr gelang Carchedi dort als Crewchief von Joan Mir der ultimative Erfolg, der Gewinn der MotoGP-Fahrerweltmeisterschaft. Bis zum Saisonende 2022 und dem damit einhergehenden Ausstieg von Suzuki aus der Königsklasse arbeitete Carchedi mit Mir zusammen. Zunächst schien es so, als würde der Crewchief seinen Fahrer für die laufende Saison zu Repsol Honda begleiten. Der japanische Hersteller blockierte diesen Wechsel aber und so landete Carchedi schließlich bei Gresini, wo er nach einer Saison mit Fabio Di Giannantonio 2024 eben auf Marc Marquez trifft.
Marquez zeigt sich von seinem neuen Crewchief durchaus angetan: "Für mich wird es natürlich eigenartig sein, nach 13 gemeinsamen Jahren Santis Gesicht nicht mehr in meiner Box zu sehen. Ich habe aber vollstes Vertrauen in Frankies Fähigkeiten. Immerhin war er mit Joan Mir Weltmeister."
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