Herve Poncharals Tech3-Truppe geht 2024 in das zweite MotoGP-Jahr unter dem Namen GASGAS. Das KTM-Satellitenteam wird in der kommenden Saison besondere Aufmerksamkeit erfahren. Neben Augusto Fernandez, der in sein zweites Jahr mit der französischen Mannschaft geht, gibt Supertalent Pedro Acosta sein mit Spannung erwartetes MotoGP-Debüt. Die beiden Spanier waren bereits in der Moto2-Saison 2022 bei Ajo Teamkollegen.

Durch die Ankunft des neuen Hauptsponsors Red Bull ändert sich die Lackierung. Das bekannte GASGAS-Rot wurde um dunkelblaue Elemente an der Seite und um die Startnummern ergänzt. Um diese gab es im Vorfeld eine Diskussion. Beide Fahrer bevorzugen die 37. Acosta musste ausweichen und wählte für seinen ersten MotoGP-Test in Valencia die 31, welche der 37 im Design zum Verwechseln ähnlichsah. Die Fans äußerten ihre Bedenken, die beiden GASGAS-Piloten nicht unterscheiden zu können. Nun gibt es aber eine Lösung. Acostas Nummer ist weiß, während Fernandez mit einer dunkelroten Startnummer antritt.

Das neue Design der GASGAS hat dunkelblaue Elemente erhalten, Foto: GasGas Factory Racing
Das neue Design der GASGAS hat dunkelblaue Elemente erhalten, Foto: GasGas Factory Racing

Fernandez will hoch hinaus, Acosta zurückhaltend

Fernandez war 2023 der Vorgänger Acostas als einziger Rookie im Feld. Der Moto2-Weltmeister von 2022 überzeugte dabei vor allem mit Konstanz und einer geringen Fehlerquote. Ausreißer nach ganz vorne gelang jedoch nur einer, als er in Le Mans starker Vierter wurde. Sein neuer und alter Teamkollege Acosta wurde 2023 überlegen Moto2-Weltmeister und sicherte sich 2021 als Rookie die Moto3-Krone. Seit Marc Marquez im Jahre 2013 gab es keinen Rookie mit Titeln in beiden Nachwuchsklassen mehr. Bei seinem ersten MotoGP-Test wusste der 19-Jährige zu überzeugen und kündigte selbstbewusst an, schon bald sehr schnell zu sein.

"Mein Ziel für die Saison ist es, das Beste der vier KTM-Bikes zu sein. Podestplätze und sogar Siege wären herausragend", nahm sich Augusto Fernandez so einiges vor. Teamkollege Acosta lehnte sich im Gegensatz zur Euphorie nach dem Valencia-Test beim Launch-Event noch nicht so weit aus dem Fenster: "Ich möchte im Moment nicht über Ergebnisse nachdenken. Ich habe nur einen Tag auf dem Motorrad und es ist nicht die Zeit, um über Ergebnisse oder Ziele zu sprechen, denn das ist nicht realistisch. Ich werde versuchen, den Malaysia-Test zu genießen und so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln, um zu Beginn der Saison konkurrenzfähig zu sein."

Rotes Bike will rote Laterne der MotoGP ablegen

Grundsätzlich ist der Zweck des Teams, den Junioren KTMs eine Art Ausbildungsplatz in der MotoGP zu bieten, damit sie sich für das Werksteam empfehlen können. Doch es muss auch auf Ergebnisseite eine Steigerung her. 2023 wurde GASGAS mit 95 Zählern Elfter und damit letzter der Teamwertung, was auch mit Pol Espargaros schwerer Verletzung zum Saisonauftakt in Portimao zusammenhing. Insgesamt holte GASGAS weniger als ein viertel der Punkte des Werksteams. Aus dem KTM-Paket sollte also deutlich mehr rausgeholt werden können, als zuletzt gezeigt.