Den ersten Trainingstag haben die MotoGP-Piloten auf dem Sepang International Circuit hinter sich gebracht. Nach dem ersten Freien Training am Vormittag, in dem die Piloten standesgemäß nicht auf Zeitenjagd gehen müssen, sicherte sich Jorge Martin die Bestzeit, als er den 5,54 km langen Kurs vor den Toren Kuala Lumpurs in 1:59,513 Minuten umrundete. WM-Rivale Francesco Bagnaia beendete die erste Session des Wochenendes nur auf dem 15. Rang und war rund 1,3 Sekunden langsamer als der Spanier.
Das zweite Training in Malaysia lief am Nachmittag ohne große Vorkommnisse für beide Ducati-Piloten ab. Beide konzentrierten sich auf die Setup-Arbeit an ihrer Desmosedici und setzten erst in den finalen zehn Minuten der Session eine Zeitenattacke.
Sowohl Martin als auch Bagnaia direkt im Q2
Beiden Piloten gelang es am Ende der Session, sich den direkten Einzug in das zweite Qualifying zu sichern. Martin beendete den Freitag mit einer Rundenzeit von 1:57.997 Minuten auf dem zweiten Rang hinter Gresini-Pilot Alex Marquez. Bagnaia musste in den finalen Momenten des Trainings um seinen Platz in den Top-10 zittern, konnte schlussendlich aber durchatmen. Seine Zeit von 1:58.420 Minuten reichte für den achten Rang. Gerade für Werkspilot Bagnaia war der direkte Einzug in das zweite Qualifying nach den vergangenen Grands Prix keine Selbstverständlichkeit: Der Italiener musste bei zwei der letzten drei GPs den Umweg über Q1 in Anspruch nehmen.
Das Tempo an der Spitze war schon am Freitag enorm hoch. Der Rundenrekord, den Martin im Vorjahr aufstellte, liegt bei 1:57.790 Minuten - Spitzenreiter Alex Marquez war in seiner schnellsten Runde nur 0,033 Sekunden langsamer. Die Analyse der Zeiten der beiden WM-Anwärter zeigt: Martin war am Freitag in allen Sektoren der 5,54 km langen Runde in Sepang schneller als Bagnaia. Allein in den ersten beiden Teilabschnitten nahm der Spanier seinem Kontrahenten fast zwei Zehntelsekunden ab. Auf die gesamte Runde liegt die Differenz der beiden schnellsten Zeiten bei 0,423 Sekunden. Ein Abstand, der 'Pecco' Sorgen bereiten wird.
Bagnaia: Bester Freitag seit Langem
Dennoch war der WM-Führende nach dem Training positiv gestimmt. "Ich bin sehr glücklich. Es ist das erste Mal seit Barcelona, dass wir am Freitag keine Probleme hatten", gestand der Italiener. "Es ist sehr wichtig, dass wir uns direkt für Q2 qualifiziert haben." Auch zur starken Pace seines Kontrahenten aüßerte sich Bagnaia daraufhin. "Er ist stärker als ich in der Zeitenattacke, das sehen wir alle. Er hat seit Barcelona noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Aber in der Rennpace bin ich sehr stark."
Auch Jorge Martin war nach dem Auftakt des Malaysia-Grand-Prix glücklich. "Ich habe mich schon im ersten Training gut gefühlt, am Nachmittag war ich dann sehr stark unterwegs", freute sich der Spanier.
Regen könnte für Chaos sorgen
Über den Wetterbedingungen des weiteren Rennwochenendes stehen noch große Fragezeichen. Bereits für den Freitag war Regen vorhergesagt worden - Tropfen fielen während der Trainingssessions allerdings keine. "Es war wichtig, das gesamte Training in den Top-10 zu bleiben, weil es jederzeit anfangen konnte zu regnen", erklärte Jorge Martin seine Strategie am Nachmittag. "Wir müssen abwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Ich fühle mich aber bei allen Bedingungen stark, das letzte Regenrennen habe ich gewonnen", so Martin. "Es ist einfach wichtig, dass wir unsere Arbeit machen und 'Pecco' besiegen."
Rückblick auf die Vorsaison: Martin Schnellster, Bagnaia siegreich
Ein Blick auf den Malaysia-Grand-Prix aus der Vorsaison zeigt: die beiden WM-Rivalen haben gute Erinnerungen an das Rennen in Kuala Lumpur. Martin sicherte sich 2022 souverän die Pole Position und konnte anschließend im Rennen die Führung in der Anfangsphase des Rennens verteidigen. Der Spanier brachte schnell eine Lücke zwischen sich und Bagnaia, der sich nach einem misslungenen Qualifying von Position neun nach vorne kämpfen musste. In Runde sechs kam Martin allerdings in Kurve fünf zu Sturz und versenkte seine Siegchancen im Kiesbett von Malaysia. Anschließend kam es zwischen 'Pecco' und Enea Bastianini zu einem packenden Zweikampf um den Rennsieg auf dem Sepang International Circuit, den der spätere Weltmeister für sich entscheiden konnte.
diese MotoGP Nachricht