Die MotoGP-Saison 2023 hält schon jetzt traurige Rekorde in Sachen Verletzungen. Einer der besonders leiden musste, ist LCR-Pilot Alex Rins. Der Sensationssieger aus Austin zog sich im Sprint von Mugello Mitte Juni einen komplizierten Beinbruch zu und musste zweimal operiert werden. Nachdem ein Comeback-Versuch in Motegi noch aufgrund von zu großen Schmerzen früh endete, zog Rins das Wochenende in Indonesien durch. Vier Monate und acht Rennwochenenden nach Mugello beeindruckte der Rückkehrer sofort: Mit Platz neun wurde er bester Honda-Pilot.
"Während des Rennens dachte ich an all die Stunden zuhause in der Physiotherapie und im Fitnessstudio. Ich verbrachte Stunden um Stunden und musste der MotoGP zuschauen. Das hat mir die Kraft gegeben, das hier durchzuziehen. Für uns ist das wie ein Podium", strahlte der Spanier nach dem Rennen in Mandalika. Zugegebenermaßen profitierte er von zahlreichen Stürzen der Konkurrenz. Doch dass Rins das Rennen überhaupt beenden konnte, war eine starke Willensleistung: "Nach 13 bis 14 Runden bekam ich gewaltige Probleme mit meinem Bein, denn das Schmerzmittel ließ nach. Ich änderte meinen Fahrstil ein wenig, um nicht gar so viel leiden zu müssen."
Vollständig genesen ist der nächstjährige Yamaha-Pilot nämlich keineswegs, doch die Rennfahrergene riefen ihn trotz Schmerzen an die Strecke zurück. So war der einzige Honda-Sieger der Saison gewillt, sich der Tortur zu stellen. Nach dem Rennen bekam er dies zu spüren: "Ich bin fertig und total müde nach diesem langen und harten Rennen. Es waren wirklich heiße Bedingungen und eine rutschige Strecke." Das Rennen auf der Insel Lombok glich einem Glutofen. Die Asphalttemperatur stieg dabei sogar über die Marke von 60 Grad. Einen anstrengenderen Ort für ein Comeback hätte es wohl kaum geben können.
Trotz starker Schmerzen: Rins bereits wieder mit sportlichen Ambitionen
So sehr sein Körper leiden musste, so ermutigend durfte er aber auf das Sportliche blicken: "Es war sehr hart, ich hatte schwer zu kämpfen. Aber ich konnte die Rundenzeiten halten, es waren tiefe 1:32er. Das war sehr gut, also blicke ich jetzt bereits nach vorne." Zur Einschätzung: An der Spitze wurde etwa 1:31,5 gefahren. Für einen angeschlagenen Piloten auf dem wohl schwächsten Bike im Grid waren die Zeiten des LCR-Piloten also durchaus beachtlich.
"Wir können uns jetzt ansehen, wo wir uns verbessern können", befand sich ein erschöpfter Alex Rins sogar schon wieder im Analyse-Modus. Mit Phillip Island kommt nun eine Strecke, auf der er im vergangenen Jahr sogar gewonnen hat. Damals fuhr er allerdings noch eine deutlich konkurrenzfähigere Suzuki. Das größte Steigerungspotential kommt angesichts seines Zustandes aber ohnehin erstmal vom Fahrer. Zwischen dem Rennen in Indonesien und den Trainings auf der Kult-Strecke in Australien liegen nur vier Tage. Nicht viel Zeit, aber Rins will sie nutzen: "Ich brauche jetzt Ruhe. In Melbourne werde ich ein bisschen daran arbeiten, die Blutzirkulation in den Beinen anzuregen. Ich versuche im nächsten Rennen besser vorbereitet zu sein." Zumindest sollten dort deutlich angenehmere Temperaturen auf ihn warten.
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