Francesco Bagnaia hat am Samstag in Indonesien die WM-Führung an Jorge Martin verloren und führt damit zum ersten Mal seit dem 29. April - dem Sprintsamstag von Jerez - nicht die Gesamtwertung an. Innerhalb der letzten vier Rennwochenenden hat Martin 66 Punkte Rückstand auf Bagnaia in sieben Punkte Vorsprung verwandelt.
Alleine im Sprint von Indonesien nahm Martin mit seinem Sieg dem nur auf Rang acht platzierten Bagnaia zehn Punkte ab. Der hatte schon am Freitag den direkten Einzug in Q2 verpasst und scheiterte am Samstag im Qualifying endgültig beim Versuch, die Hürde in das finale Segment doch noch zu nehmen. Von Startplatz 13 aus ging es für Bagnaia schließlich auf P8 nach vorne - aufgrund der Stürze von Aleix Espargaro, Brad Binder und Marc Marquez vor ihm aber nicht gerade eine Aufholjagd. Lediglich Jack Miller und Miguel Oliveira konnte Bagnaia auf der Strecke überholen.
"Es kotzt mich ehrlich gesagt nur noch an", analysierte Bagnaia bei 'Sky Sports' seinen Indonesien-Samstag. "Es war ein harter Tag. In den ersten Runden kann ich die neuen Reifen nicht nutzen, weil das Motorrad so nervös ist. Im Sprint habe ich mich dann bei freier Fahrt wohlgefühlt." Als Bagnaia auf Teamkollege Bastianini auflief, der ihm zuvor bereits den Einzug in Q2 vermasselt hatte, war für den MotoGP-Titelverteidiger aber Endstation. "Enea hätte ich nur überholen können, wenn ich ihn von der Strecke geschoben hätte. Das ist aber nicht meine Art, Rennen zu fahren", kommentierte Bagnaia.
Dass Bastianini, der in der Weltmeisterschaft nach zwei langen Verletzungspausen nur auf dem 21. Rang liegt, Bagnaia sowohl im Qualifying als auch im Sprint das Leben schwermachen durfte, sorgte im MotoGP-Paddock teils für Verwunderung. Bagnaia stimmte der Vorgehensweise seines Arbeitgebers, beide Werksfahrer frei fahren zu lassen, allerdings zu: "Wir hatten im Vorjahr keine Teamorder, also werden wir auch in diesem Jahr keine haben. So etwas wird es bei uns nie geben. Wieso sollte man einen Fahrer einbremsen, der gerade von einer langen Verletzungspause zurückkommt?"
Am Sonntag wartet auf Bagnaia von Startplatz 13 aus ein weiteres hartes Rennen, in dem erneut viele Punkte auf Martin verloren gehen könnten. "Vielleicht muss ich in den ersten Runden bei den Überholmanövern aggressiver sein und ein paar andere Dinge ausprobieren", überlegt Bagnaia.
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