Galavorstellung von Jorge Martin im MotoGP-Sprint am Sachsenring: Der Pramac-Pilot nimmt mit einem Manöver gegen Francesco Bagnaia und Jack Miller spektakulär die Führung und kontrolliert das Rennen anschließend von dort aus souverän. Bagnaia und Miller komplettieren das Podium.

Der langjährige Sachsenring-Dominator Marc Marquez, der mit vier Stürzen an diesem Wochenende in den Sprint geht, hat mit den Spitzenpositionen nichts zu tun, wird nur Elfter und bleibt so ohne Punkte.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Sprint am Sachsenring

Mit einem sensationellen Manöver in Runde vier setzt sich Martin an die Spitze und fährt den Sieg anschließend souverän nach Hause. Martin drückt sich in Turn 12 an Bagnaia und Miller vorbei. Eine Attacke an der absoluten Grenze, die Martin sogar mit einem Beinahesturz am Kurvenausgang bezahlt.

MotoGP Sachsenring: Der Rennfilm im Sprint

Die Startaufstellung: 1. Bagnaia, 2. Marini, 3. Miller, 4. Zarco, 5. Bezzecchi, 6. Martin, 7. M. Marquez, 8. A. Marquez, 9. Binder, 10. A. Espargaro, 11. Bastianini, 12. Quartararo, 13. Vinales, 14. Di Giannantonio, 15. A. Fernandez, 16. Oliveira, 17. Morbidelli, 18. Nakagami, 19. R. Fernandez, 20. Folger

Start: Miller kommt von Startplatz drei aus super weg und biegt als Erster in Turn 1 ein, in Kurve zwei hat Bagnaia aber die Innenbahn und behält seine Führung. Bagnaia an der Spitze vor Miller, Marini, Martin und Marc Marquez.

1. Runde: Miller wagt einen Angriff auf Bagnaia und ist kurz in Front, doch der Italiener kann kontern. Martin überholt Marini und Miller - P3.

2. Runde: Bagnaia leistet sich einen Fehler in Turn 1, Miller schlüpft durch und führt nun vor Bagnaia, Martin, Marini, Binder und Marc Marquez.

3. Runde: Auch Bezzecchi geht an Marc Marquez vorbei, der damit nur noch Siebter ist.

In Turn 12 übernimmt Bagnaia wieder die Führung von Miller.

4. Runde: Miller kontert in Kurve eins gegen Bagnaia und setzt sich wieder an die Spitze, in Turn 12 schnappt sich Martin aber beide Fahrer und geht in Führung.

5. Runde: Martin kann sich an der Spitze absetzen, Bagnaia reagiert und kassiert in Kurve zwölf Miller - acht Zehntel trennen die beiden Ducatisti auf den Rängen eins und zwei.

6. Runde: Jonas Folger kommt an die Box und gibt auf.

7. Runde: Auch Bagnaia scheint die Pace Martins nicht mitgehen zu können - 1,4 Sekunden beträgt der Abstand bereits.

12. Runde: Vinales stürzt in Turn 1 aus dem Rennen. Er lag auf dem 13. Rang.

15. und letzte Runde: Binder jagt Marini im Kampf um Platz vier, doch in der schnellen Kurve elf drückt sich Zarco mit voller Härte auf der Innenbahn vorbei und schickt Binder weit. Das Manöver wird von den Stewards untersucht.

Ziel: Martin gewinnt 2,5 Sekunden vor Bagnaia. Miller wird Dritter. Marini holt P4 vor Zarco und Binder. Bezzecchi muss sich mit P7 begnügen, Alex Marquez und Aleix Espargaro holen die letzten Punkte. Marc Marquez wird nur Elfter, Quartararo 13.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium im Sprint am Sachsenring

Jorge Martin (Sieger, Pramac): "Ich habe diese Runden wirklich genossen. Die ersten paar Umläufe waren etwas heikel, denn wir waren auf dem harten Reifen, den wir davor nicht ausprobiert hatten. Da war ich ein bisschen am Limit. Dann habe ich das Manöver gesetzt, denn ich dachte, dass ich Zeit verliere. Ich habe beide [Bagnaia und Miller] überholt, aber die Front verloren. Das habe ich abfangen können, aber ich hatte dann auch noch in Kurve 7 am Heck einen Schreckmoment. Als ich am Pitwall sah, dass ich eine Lücke aufreiße, sagte ich mir: Einfach weiter pushen! Sieben Runden vor Schluss habe ich dann versucht die Lücke zu Pecco[Bagnaia] aufrecht zu erhalten. Ich bin sehr glücklich über diesen Sprint-Sieg. Hoffentlich können wir auch morgen um den Sieg kämpfen."

Francesco Bagnaia (Zweiter, Ducati): "Das war ein Spaß! Die ersten Runden habe ich den Zweikampf mit Jack sehr genossen, das war intensiv. Jorge war heute einfach schneller. Ich habe in den ersten paar Runden versucht, die Lücke zu schließen, aber das war schwierig. Er war schneller als ich, also habe ich den zweiten Platz akzeptiert. Ich bin darüber sehr glücklich, denn das ist ein großartiges Resultat. Ich freue mich bereits auf morgen."

Jack Miller (Dritter, KTM): "Ich habe meinen Start ehrlicherweise verbockt, zumindest hat es sich so angefühlt. Du musst da so viele Dinge drücken, um für den Start bereit zu sein. Und ich dachte, dass ich vergessen hatte, die Launch-Control zu drücken. Die Maschine schüttelte etwas, aber dieses Ding ist einfach eine Rakete am Start. Dann habe ich mich in Kurve 1 reingeworfen. Das waren schöne Kämpfe mit den anderen Jungs. Jorge fuhr ein paar heiße Runden und damit eine Lücke raus. Ich versuchte einfach so lange wie möglich an Pecco [Bagnaia] dranzubleiben. Ich war sehr schnell in den ersten beiden Sektoren, aber ich verlor runter den Hügel. Da haben mich die anderen überholt. Wir haben noch ein paar Hausaufgaben für morgen, aber ich bin glücklich, zurück auf dem Podest zu sein"