Was für ein MotoGP-Kracher am Sachsenring! Jorge Martin und Francesco Bagnaia bekämpfen sich über die gesamte Renndistanz und wechseln sich mehrfach an der Spitze ab. In der vorletzten Runde kommt es sogar zur Kollision, Martin behält schließlich hauchdünn die Oberhand. Ducati feiert einen Fünffachsieg. Brad Binder stürzt auf P3 liegend. Jonas Folger wird 17., Marc Marquez verzichtet nach einem heftigen Warm-Up-Sturz auf einen Rennstart.

Martin verkürzt mit seinem Sieg den Rückstand auf Bagnaia in der Weltmeisterschaft auf 16 Punkte. Bezzecchi liegt als Dritter 34 Zähler zurück, Zarco ist mit 51 Punkten Rückstand Vierter, Binder fehlen nach seinem Crash bereits 64 Zähler.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen am Sachsenring

Bagnaia klebt in der vorletzten Runde am Hinterrad von Martin, in der Zielkurve wird es schließlich zu eng. Bagnaia berührt mit seiner Front das Heck von Martins Bike und verliert an Fahrt. Es geht eine Lücke von drei Zehntelsekunden auf, die Bagnaia zwar noch schließen, allerdings keine Attacke mehr reiten kann.

MotoGP Sachsenring: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. Bagnaia, 2. Marini, 3. Miller, 4. Zarco, 5. Bezzecchi, 6. Martin, 7. A. Marquez, 8. Binder, 9. A. Espargaro, 10. Bastianini, 11. Quartararo, 12. Vinales, 13. Di Giannantonio, 14. A. Fernandez, 15. Oliveira, 16. Morbidelli, 17. Nakagami, 18. R. Fernandez, 19. Folger, DNS M. Marquez

Start: Miller schießt am Start von P3 aus in Führung, dahinter reihen sich Bagnaia, Marini, Martin, Binder, Bezzecchi und Zarco ein.

1. Runde: Miller muss in Turn 11 einen Wackler abfangen und wird auf dem Weg zu Turn 12 von den Ducatis aufgefressen: Bagnaia führt vor Martin, Marini, Miller und Binder.

2. Runde: Aleix Espargaro ist auf dem Vormarsch: Er ist an Binder vorbei und hat sich von Startplatz neun bereits auf Rang fünf nach vorne gekämpft.

3. Runde: Binder kontert in Turn 1 gegen Aleix Espargaro und ist wieder Fünfter.

In Kurve zwölf übernimmt Martin die Führung von Bagnaia.

4. Runde: Binder schnappt sich auch Miller - P4 für den Südafrikaner.

An der Spitze kann Martin eine kleine Lücke zwischen sich und seine Verfolger bringen.

7. Runde: Zarco macht nach einer verhaltenen Startphase Boden gut, ist aktuell der schnellste Mann im Feld und macht auf Platz fünf Jagd auf die Spitzengruppe.

8. Runde: Maverick Vinales rollt mit einem technischen Defekt aus.

10. Runde: Binder ist an Marini vorbei! Anderthalb Sekunden fehlen ihm auf das mittlerweile wieder eng beisammen liegende Führungsduo mit Martin und Bagnaia.

12. Runde: Marini verliert eine weitere Position. Zarco nimmt ihm den vierten Platz ab. Binder kann unterdessen die Pace an der Spitze nicht mitgehen.

17. Runde: Bezzecchi und Marini duellieren sich um Rang fünf, Bezzecchi kann sich schließlich durchsetzen.

19. Runde: Binder ist gestürzt! Er wirft seine KTM in den Kies und ist aus dem Rennen.

21. Runde: Bagnaia führt wieder! Er schnappt sich in der Anfahrt zu Turn 12 den Spanier.

24. Runde: Martin kontert: Er holt sich mit einem deckungsgleichen Manöver die Führung von Bagnaia zurück.

29. Runde: Berührung! Bagnaia touchiert in der Zielkurve Martin, beide Fahrer bleiben sitzen. Es entsteht eine Lücke von gut drei Zehntelsekunden.

30. und letzte Runde: Bagnaia kann die Lücke noch einmal schließen, die finale Attacke bleibt aber aus.

Ziel: Martin und Bagnaia fahren Seite an Seite über die Ziellinie, Martin gewinnt mi 64 Tausendstelsekunden Vorsprung. Zarco, Bezzecchi und Marini sorgen für einen Ducati-Fünffachsieg. Miller wird Sechster, gefolgt von den drei weiteren Ducatisti: Alex Marquez, Bastianini und Di Giannantonio. Oliveira holt Platz zehn vor Augusto Fernandez. Morbidelli wird Zwölfter und gewinnt so das Yamaha-Duell gegen Quartararo, der P13 belegt. Die letzten Punkte gehen an Nakagami und Raul Fernandez. Aleix Espargaro wird 16., Jonas Folger kommt als letzter Fahrer ins Ziel.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium am Sachsenring

Jorge Martin (Sieger, Pramac): "Das ist ein emotionaler Moment. Nachdem ich fast zwei Jahre dafür gekämpft habe, ist es nun endlich gekommen. Das war ein hartes Rennen. Pecco [Baganaia] hat mich gewaltig unter Druck gesetzt. Zur Rennmitte hatte ich Probleme mit dem Hinterreifen, ich habe versucht das zu managen. Vorne zu liegen, war das Ziel. Als er mich überholte, habe ich versucht wieder nach vorne zu kommen. Die letzten zwei Runden waren dann am Maximum. Pecco war vielleicht etwas schneller, aber ich konnte in den ersten Runden meine Reifen besser schonen. Ich bin sehr glücklich. Jetzt gilt der Fokus den nächsten Rennen. Dies ist hoffentlich erst der erste Schritt, um noch näher ranzukommen. Danke an meine Jungs und meine Familie!"

Francesco Bagnaia (Zweiter, Ducati): "Das Motorrad war heute richtig konkurrenzfähig. Wir haben uns gegenüber gestern verbessert, ich konnte auch in den letzten Runden noch stark fahren. Ich kam näher und näher, aber es war nicht genug für die Führung. Ich habe es in der vorletzten Runde probiert, aber ihn dann berührt. Dann noch zurückzukommen wäre am Limit gewesen, die Lücke war etwas zu groß. Ich bin glücklich über den zweiten Platz, denn ich habe mein Bestes gegeben. Auf nach Assen!"

Johann Zarco (Dritter, Pramac): "Das war wieder ein gutes Rennen. Ich wusste die Pace war für das Podest gut. Ich dachte eigentlich auch, sie wäre gut genug, um nah am Sieg zu sein. Wieder einmal war mein Start gut, aber Bezzecchi bremste mich aus. Da ist ein bisschen meine Schwäche. Ich habe etwas Zeit verloren, aber ich konnte schnell eine gute Pace finden. Brad [Binder] war gut unterwegs. Ich versuchte meine Pace und meinen Hinterreifen hinter Brad zu kontrollieren. Ich dachte, dass ich so einen Vorteil bekomme. Dann hat er aber einen Fehler gemacht und ich war allein auf Rang Drei. Es war nicht möglich auf die ersten beiden aufzuschließen. Sie waren einfach zu schnell. Bezzecchi kam näher, aber ich konnte die Lücke auf 1,5 Sekunden halten. Es ist ein schönes Podium, aber es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu verbessern, um um den Sieg kämpfen zu können. Ich bin recht zufrieden, dass ich den Speed von gestern bestätigt habe."