Dani Pedrosa fuhr bei seinem ersten MotoGP-Auftritt seit zwei Jahren am Wochenende in Jerez, als wäre er nie weg gewesen. Der KTM-Testfahrer, mit einer Wildcard am Start, sicherte sich schon im ersten Training sensationell die Bestzeit. Ganz vorne fuhren danach zwar nur noch die Stammfahrer Brad Binder und Jack Miller, doch Pedrosa überzeugte dennoch auf ganzer Linie. Im ersten Sprint seiner Karriere fuhr er auf Rang sechs. Einen Tag später im Rennen ging es auf Rang sieben über die Ziellinie.

Pedrosa blieb angesichts seiner außergewöhnlichen Leistung bescheiden und lobte vielmehr seine Mannschaft: "Ich bin sehr glücklich mit meiner Leistung an diesem Wochenende. Ich muss meine Gratulation an das ganze KTM-Projekt und meine Mechaniker aussprechen. Sie haben ein wirklich gutes Wochenende zusammenbekommen. Es war nicht leicht, sich darauf vorzubereiten. Sie machten keinen Fehler und die Bikes waren immer fahrbereit. Ein riesengroßes Dankeschön an sie. Ich könnte ein solches Wochenende nie ohne ihre Unterstützung und ihren Einsatz hinlegen."

Jerez feiert Pedrosa: War kurz davor zu weinen!

Die Unterstützung kam in Jerez aber nicht nur von Seiten des Teams, sondern auch der Fans. Pedrosa wurde auf der Tribüne abgefeiert, wie ein Rockstar. Bei der Fahrerparade am Sonntag übermannten den Spanier die Gefühle. "An einem Punkt hielten wir [im Stadion] an und sie interviewten mich ein wenig, und ich war kurz davor zu weinen. In diesem Moment wurde ich emotional. Und das nicht nur wegen der Zuschauer, die zahlreich waren und meinen Namen riefen, sondern auch wegen der Fahrer. Ich war so überrascht, sie waren so cool, haben mitgemacht und mich auch bejubelt. Es war großartig", bedankte sich der 'kleine Samurai' bei Fans und Kollegen.

Die Menge skandierte 'Dani, Dani, Dani' und KTM-Stammpilot Jack Miller trug den Spanier auf den Schultern. Miller hatte schon am Samstag nach Pedrosas sechsten Platz im Sprint verlauten lassen: "Wir haben den besten Testfahrer der Welt." Doch nicht nur aus dem eigenen Team kam Anerkennung für Pedrosa. Auch MotoGP-Legende und Ex-Rivale Valentino Rossi schloss sich den Lobliedern an: "Dani war an diesem Wochenende sehr gut, es ist nicht einfach, wenn du das ganze Jahr über nicht so viel fährst."

Kehrt Pedrosa als Stammpilot zurück?

Der 'Doctor' war über die Leistung von 'Jungspund' Pedrosa nicht überrascht: "Schließlich war er schon immer einer der Stärksten. Außerdem ist er viel jünger als ich, er ist 37 Jahre alt." Rossi selbst fuhr bekanntlich noch mit über 40 Jahren in der Königsklasse als Stammpilot. Könnte Pedrosa also auch wieder als Stammfahrer zurückkehren? Der 31-fache Grand-Prix-Sieger winkt ab: "Nein, nein, mir geht es gut. Ich bin sehr glücklich. Ich genieße sehr, was ich tue [Testfahrerrolle, Anm. d. Red.]."