Am 24. März, dem ersten Trainingstag der neuen MotoGP-Saison, erlebte die Königsklasse direkt ihren ersten großen Schock. Pol Espargaro flog in Portimao heftig ab und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Er zog sich dabei eine Lungenquetschung und insgesamt acht Knochenbrüche zu - er brach sich zwei Rippen, insgesamt vier Wirbel und den Kiefer an zwei Stellen.

Vor allem die Kieferfraktur machte Espargaro zunächst schwer zu schaffen. Der gebrochene Knochen drückte auf sein rechtes Ohr. Er hörte auf dieser Seite nichts. Espargaro konnte weder sprechen noch feste Nahrung zu sich nehmen. Neun Kilo an Körpergewicht hat er seit seinem Sturz verloren.

Nun geht es aber langsam bergauf. Der an zwei Stellen gebrochene Kiefer - einmal unter dem rechten Ohr und einmal im Mundbereich - konnte erfolgreich operiert werden. Wie in seiner am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft gut zu sehen ist, kann Espargaro wieder sprechen und lachen, auch wenn Kraft und Mobilität des Kiefers laut eigenen Aussagen noch eingeschränkt seien.

Die größten Sorgen bereiten dem GasGas-Piloten aktuell seine Wirbelverletzungen. "Diese Frakturen überprüfen die Ärzte momentan noch sehr genau", verrät Espargaro, der aktuell von Testfahrer Jonas Folger ersetzt wird. "Mit Wirbelverletzungen muss man natürlich sehr vorsichtig umgehen, weil es sonst auch leicht zu Verletzungen des Rückenmarks kommen kann. Wir arbeiten daran, dass ich schnellstmöglich zurückkommen kann, aber vorher muss ich wieder gesund werden."

KTM-Triumph im MotoGP-Chaos von Jerez (06:18 Min.)

Vor allem die hervorragenden Leistungen seiner Markenkollegen Brad Binder und Jack Miller am vergangenen Wochenende in Jerez - die Maschinen von KTM und GasGas sind ja baugleich - motivieren Espargaro zu einem baldigen Comeback. "Ich will natürlich bald wieder auf dem Bike sitzen, besonders nach den Ergebnissen von Jerez. Das gesamte Projekt hat ganze Arbeit geleistet. Unser Motorrad ist echt eine Rakete."