Dass ehemalige Piloten nach ihrer aktiven Karriere für die großen MotoGP-Werke noch als Entwicklungsfahrer dienen, ist nichts neues. Oftmals werden die Testfahrer dann auch während der GP-Wochenenden eingesetzt. Dies hat den Vorteil, dass die Piloten im Renntrim neue Teile testen können und gleichzeitig wieder Rennluft schnuppern dürfen. So kamen in den vergangenen Jahren altbekannte Gesichter wie Stefan Bradl, Cal Crutchlow und Dani Pedrosa zum Einsatz in der Königsklasse.

Auch 2024 darf Pedrosa nun wieder zu Renneinsätzen für KTM antreten. Die Mattighofener sind nach dem neuen Concessions-Reglement zu sechs Wildcard-Einsätzen während der Saison berechtigt. Der Zeitpunkt kann dabei wie gewohnt frei gewählt werden. Neben Dani Pedrosa stehen bei KTM auch Pol Espargaro und Jonas Folger für Renneinsätze bereit. Ob und wie viele Grands Prix die drei Entwicklungsfahrer absolvieren werden, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch weitestgehend ungeklärt, wie KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer in einer Medienrunde am Montag erklärte.

Pit Beirer und Co. werden die weiteren Wildcard-Einsätze im Laufe der Saison bekanntgeben, Foto: LAT Images
Pit Beirer und Co. werden die weiteren Wildcard-Einsätze im Laufe der Saison bekanntgeben, Foto: LAT Images

"Wir haben nicht allzu viel entschieden, außer dass Dani [Pedrosa, Anm.] in Jerez fahren wird. Das scheint ziemlich sicher zu sein", erklärte Beirer. "Alles weitere werden wir anhand des Saisonverlaufs entscheiden, wir werden schauen, was wir bei den Rennen zum Testen brauchen. Da ist also aktuell noch nichts in den Stein gemeißelt."

Pedrosa ist seit 2019 Testfahrer für KTM und kam im Vorjahr im Zuge dieses Engagements zu zwei Wildcard-Einsätzen in Jerez und Misano. Diese Gastauftritte des 38-Jährigen verliefen erfolgreicher als erwartet. In Jerez stürmte Pedrosa zu Startplatz sechs, beendete den Sprint als Sechster und kam im Grand Prix als Siebter ins Ziel. In Misano konnte der 'kleine Samurai' dann noch einmal eine Schippe drauflegen. Er qualifizierte sich für den fünften Startrang und kämpfte im Sprint um einen Podestrang, musste sich schlussendlich nur knapp gegen den späteren Weltmeister Francesco Bagnaia geschlagen geben und den vierten Platz hinnehmen. Am Sonntag unterstrich er seine Leistung und fuhr die vierte Platzierung souverän nach Hause.

Pedrosa steht in der Königsklasse aktuell bei 220 absolvierten Grands Prix, drei dieser MotoGP-Rennen bestritt er für KTM, alle anderen für das Repsol Honda Team. Der Spanier konnte dabei insgesamt 31 Pole Positions, 112 Podestplätze und 31 Siege einfahren. Ein WM-Titel blieb Pedrosa dabei verwehrt.