Bereits in Jerez beeindruckte MotoGP-Legende und KTM-Testfahrer Dani Pedrosa bei seinem ersten Wildcard-Auftritt 2023. In Misano setzt der 'little Samurai' sogar noch einen drauf. In Qualifying und Sprint war er bester KTM-Pilot und kämpfte am Ende des Kurzrennens sogar gegen den angeschlagenen Weltmeister Francesco Bagnaia um das Podium. Warum es am Ende doch nicht ganz für die ersten Drei gereicht hat und es Hoffnung für den Sonntag gibt.
Guter Start bringt Pedrosa in Position
"Insgesamt bin ich sehr glücklich. Das Rennen lief sehr gut und ich bin glücklich mit unserer Leistung", strahlte Pedrosa am Samstagnachmittag. Nach einem hervorragenden fünften Platz im Qualifying ging es zu Beginn des Rennen sogar noch einen Rang nach vorne. Pedrosa hat an einer seiner Schwächen gearbeitet: "Mein Start war diesmal gut, besser als in Jerez. Auch die ersten paar Kurven waren gut und ich konnte mich in eine gute Position bringen."
Doch dann musste er erstmal mitansehen, wie bei den Ducatis vor ihm die Post abging: "Zu Beginn war ich überrascht von der Pace von Martin und Bezzecchi. Sie waren in den ersten Runden sehr stark." Während Jorge Martin und Marco Bezzecchi in einer eigenen Liga fuhren, war der dritte Ducati-Mann in Reichweite: "Nach ein paar Runden versuchte ich, meine Pace anzuziehen. Ich konnte die Lücke zu Pecco [Bagnaia] zufahren." In den letzten drei Runden war der 31-fache Grand-Prix-Sieger in Schlagweite.
Pedrosa ortet Überholschwäche gegen Spätbremser Bagnaia
Doch dann rächte sich, dass Pedrosa trotz seines gewaltigen Erfahrungsschatzes nurmehr Teilzeit-Rennfahrer ist: "Obwohl meine Pace besser war, konnte ich keine Türe vorbei öffnen. Ich fand nicht den richtigen Ort, um ihn zu überholen und den dritten Platz zu holen. Es ist schade, denn das wäre das Podest gewesen. Leider ist mir das Überholmanöver nicht mehr gelungen. Zu Überholen und in einer Gruppe zu fahren ist momentan wohl eine meiner größten Schwächen. Insgesamt darf ich dennoch zufrieden sein."
Trotz der kleinen Enttäuschung des verpassten Podestes, konnte der 37-Jährige auch Positives aus seiner Niederlage gegen den Weltmeister ziehen: "Ich habe zwar nicht das Podest geschafft, aber das Gute ist, das ich mich viele Runden hinter Pecco gehalten habe. Ich konnte seinen Fahrstil studieren und sehen, wie er das Bike nutzt und wie es funktioniert, obwohl er vermutlich nicht in perfektem körperlichem Zustand ist." Dank seiner Beobachtung konnte er auch Erklären, warum Bagnaia so schwer zu überholen ist: "Es war klar zu sehen, wo seine Stärke liegt. Ich weiß nicht, ob das generell eine Ducati-Stärke oder Peccos persönliche Stärke ist. Man hört von vielen im Paddock, dass Pecco sehr spät bremst. Das hat er heute auch mir bewiesen."
MotoGP-Podest am Sonntag? Hoffnung auf Medium-Reifen
Doch ist am Sonntag über die doppelte Distanz vielleicht doch noch das Podium drin? Bagnaia ist bekanntlich gesundheitlich angeschlagen und wird noch mehr zu kämpfen haben. Dazu hofft Pedrosa auf die Reifenwahl: "Normalerweise fühle ich mich auf dem Medium immer wohler als auf dem Soft." Im Kurzrennen war nur der weichste Reifen eine Option, im Rennen wird dies anders sein. Wenn er es als erster Wildcard-Pilot seit Katsuyuki Nakasuga in Valencia 2012 auf das Podest schaffen will, dann muss er sich vor allem in einer Sache noch verbessern: "Wenn ich mir ansehe, wie schnell Martin am Anfang war, dann werden die ersten paar Runden ein Schlüsselmoment sein." Dabei baut der Spanier voll auf seine Mannschaft: "Das Team leistet enorm viel, ebenso wie alle Leute von KTM zuhause, die die Bikes vorbereiten. Es ist eine großartige Unterstützung. Deswegen können wir so gute Leistungen bringen."
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