Am Sonntag deutete einiges daraufhin, dass Joan Mir seinen Punkte-Fluch endlich besiegen und mit Zählbarem aus Sepang abreisen könnte. Der Suzuki-Pilot kämpfte lange Zeit im vorderen Teil des Feldes um eine Topplatzierung, fiel dann aber plötzlich zurück und stürzte schließlich drei Runden vor Schluss in Turn 1.

Der Malaysia-GP reiht sich somit in eine unglaubliche Misere ein, die den Weltmeister von 2020 in den vergangenen Monaten ereilte. Er wartet seit der Dutch TT in Assen Ende Juni auf ein Punkteergebnis und ist in der Fahrer-Weltmeisterschaft auf Platz 15 abgestürzt. Mir crashte in allen vier Grand Prix, die er seither absolviert hat. Die anderen vier Rennen musste er verletzungsbedingt auslassen.

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"Es ist eine Schande, weil das Team einen großartigen Job gemacht hat und das Bike stark war. Während des Rennens habe ich keinen Drop im Hinterreifen gespürt, wir hatten großes Potenzial", berichtet der Mallorquiner sichtlich enttäuscht nach Rennende. Teamkollege Alex Rins erreichte in Sepang immerhin den fünften Platz - ein Ergebnis, dass Mir sich auch zugetraut hätte, schließlich lag er lange Zeit sogar vor seinem Stallgefährten.

Mir gefrustet: Hatte nie Probleme mit dem Arm

Dass es dazu nicht kam, lag allerdings nicht an einem Fehler des einfachen MotoGP-Rennsiegers, sondern an einem körperlichen Problem, dass ihn etwa zur Rennhalbzeit ereilte - Armpump. "Das kann auf dieser Strecke passieren, weil sie recht fordernd ist, aber nicht in diesem Ausmaß", beschreibt Mir. "Ich habe sämtliche Kraft im rechten Arm verloren."

Joan Mir kämpfte in Sepang mit seinem künftigen Teamkollegen Marc Marquez um ein Topresultat, Foto: LAT Images
Joan Mir kämpfte in Sepang mit seinem künftigen Teamkollegen Marc Marquez um ein Topresultat, Foto: LAT Images

Die letzten zehn Runden seien dann eine große Herausforderung gewesen. Der Suzuki-Pilot konnte das Tempo nicht mehr halten und fiel immer weiter zurück, ehe er aufgrund des Armpump in Turn 1 zu Sturz kam. "Ich habe dadurch keinen Druck mehr auf die Vorderradbremse bekommen", erklärt er. Mir hatte das Rennen im Anschluss nochmal aufgenommen, fuhr dem Feld aber abgeschlagen hinterher: "Ich war kurz davor, aufzugeben, weil es keinen Sinn macht, so zu fahren. Aber ich wollte das Rennen beenden."

In der bevorstehenden Winterpause will Mir, der 2023 zu Repsol Honda wechseln wird, über eine Operation nachdenken: "Das ist sicherlich eine gute Option." Er erklärt: "Ich habe das nicht kommen sehen. Ich hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit dem Rücken oder dem Nacken, aber nie mit dem Arm. Ich werde mindestens mal einen Arzt aufsuchen, weil mir das nicht nochmal passieren darf. Das kann kein Grund sein, ein Wochenende auf diese Art und Weise zu beenden."