Marcel Schrötter durchlebte seit seinem vierten Platz vor heimischen Fans am Sachsenring schwierige Wochen und Monate. In acht Rennen gelangen ihm nur 21 Punkte. Einzig bei der Dutch TT in Assen war er konkurrenzfähig, stürzte dort aber in Führung liegend. Mit einem sechsten Platz in Sepang konnte der Deutsche diese Negativserie endlich beenden.

"Wir können auf jeden Fall zufrieden sein, wir haben einige mehr als schwierige Wochenenden hinter uns", freut sich Schrötter im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Mit einem sechsten Platz auf dieser schwierigen und anstrengenden Strecke können wir uns wirklich glücklich schätzen. Ich bin ein super Rennen gefahren und war sehr konstant."

Von Startplatz 14 aus hatte der Intact-GP-Pilot gleich auf den ersten Metern mehrere Positionen gutmachen können - wenn auch begünstigt durch die Stürze von Somkiat Chantra und Pedro Acosta. So lag Schrötter nach drei Runden schon auf dem achten Platz, wenig später überholte er Fermin Aldeguer. Im letzten Umlauf erbte er durch den Abflug von WM-Anwärter Ai Ogura dann die sechste Position, die er mit mehr als drei Sekunden Vorsprung auf Cameron Beaubier ins Ziel brachte.

Mit ein bisschen Glück wäre sogar noch mehr möglich gewesen: "Wenn man von weiter hinten kommt, ist es in den ersten Ecken immer hektisch. Ich denke, ich bin ganz gut durchgekommen, aber leider war der Zug mit Fernandez [Augusto, Anm.] schon abgefahren. Das konnte ich nicht mehr aufholen. Meine Pace war ähnlich, in der Gruppe hätte ich wohl mitfahren können, aber dafür muss einfach unser Qualifying besser sein."

Ohnehin will Schrötter die positiven Aspekte des Wochenendes mitnehmen. "Von ein paar Kleinigkeiten abgesehen habe ich mich auf dem Motorrad sehr wohl gefühlt. Vor allem, was den Grip angeht, was das Gefühl wirklich gut", berichtet er.

Marcel Schrötter setzte sich gegen Cameron Beaubier, Fermin Aldeguer und Co. durch, Foto: LAT Images
Marcel Schrötter setzte sich gegen Cameron Beaubier, Fermin Aldeguer und Co. durch, Foto: LAT Images

Warum lief es in ausgerechnet in Malaysia, einer der schwierigsten Strecken im Rennkalender der Motorrad-WM wieder besser als zuletzt? "Ich bin das Wochenende kontrolliert angegangen und habe immer gepusht", erklärt der Deutsche. "Ich habe mich von der ersten Sekunde auf mich konzentriert und darauf, gut Motorrad zu fahren. Das habe ich sehr gut umgesetzt, auch wenn das Qualifying nicht optimal lief. Darauf können wir aufbauen und das Wochenende in Valencia identisch angehen."

Das Rennen auf dem Ricardo Tormo Circuit an der Ostküste Spaniens wird Schrötters letztes in der Moto2-Weltmeisterschaft sein. Er verlässt die mittlere Klasse mit Saisonende und wechselt 2023 in die Supersport-WM. Dort schließt sich der Deutsche MV Agusta an. "Es wird emotional und vom Kopf her sicherlich kein leichtes Wochenende", vermutet Schrötter. "Aber ich glaube, dass auch Valencia nochmal gut werden kann, wenn ich ruhig und konzentriert bleibe."