Aleix Espargaro hatte dieses Jahr schon einmal für Schlagzeilen gesorgt, als er die Longlap-Strafe gegen Fabio Quartararo in Silverstone kritisierte. Nicht nur, dass der Franzose sie abbüßen musste, missfiel dem WM-Dritten, sondern auch wie gering der Zeitverlust war. In Thailand musste der Katalane nun selbst in die Longlap. Der Aprilia-Pilot war darüber nach dem Rennen 'not amused'.

"Die Longlap-Strafe schien hier wie ein Ausflug ins Feld zu sein, fast fünf Sekunden. Es ist sehr gut, dass sie auf einer Strecke eine Ein-Sekunden-Strafe und auf einer anderen eine Fünf-Sekunden-Strafe verhängen. Es ist sehr gut organisiert", gab sich Espargaro sarkastisch mit Bezug auf die Longlap in Silverstone. Für den Katalanen ist klar, wie viel er verloren hat: "Diese vier oder fünf Sekunden waren es bis zum sechsten Platz." Stattdessen wurde er Elfter, sammelte also 5 wichtige WM-Punkte weniger. Tatsächlich war der Zeitverlust aber wohl nicht so eklatant. Der Vergleich ist dennoch eindeutig: Quartararo verlor in Silverstone etwa 1,6 Sekunden, Espargaro in Thailand etwa 3,5 Sekunden bei der Durchfahrt.

Espargaros Wut entlud sich nur am Ausmaß der Strafe und nicht an der Strafentscheidung der Stewards selbst. In Bezug auf die Kollision mit Brad Binder gab es vom Spanier nur Bedauern, aber keine Anklage, zu hören: "Es ist schade wegen dem Kontakt mit Brad. Ich habe auf der Innenseite gebremst, er hat die Linie sehr geschlossen, es war der Start des Rennens, daher war es schade, dass es zur Berührung kam. Ich habe eine Menge Zeit verloren."

In einem weiteren Punkt war Espargaro ebenfalls nicht gut auf die Rennleitung zu sprechen: "Auf der Gegengeraden, nach der Kurve 3, gab es Gischt und man konnte nichts mehr sehen. Vor dem Rennen haben wir Loris [Capirossi, Anm. d. Red.] Bescheid gesagt, und alle Marshalls sind losgezogen, um so viel Wasser zu entfernen, wie sie konnten. Dennoch war die Situation gerade zu diesem Zeitpunkt sehr heikel. Gott sei Dank ist nichts passiert." Vor dem Rennen war zu sehen, wie der Aprilia-Pilot mit dem italienischen Ex-Piloten und heutigem Sicherheitsberater der Dorna diskutierte.

Trotz seines Ärgers über die Inkonstanz der Longlap-Strafen und seiner Bedenken wegen der Sicherheit im Regen von Thailand konnte der Katalane rein sportlich ein ordentliches Fazit fällen. Aufgrund des katastrophalen Abschneidens von Fabio Quartararo hat er trotz Platz 11 einige Punkte in der WM gutgemacht: "Wir haben immer noch 20 Punkte Rückstand auf den Führenden, also war es nicht so schlimm"