Aufgrund von Platz 6 in Misano hat sich der Rückstand von Aprilia-Pilot Aleix Espargaro auf Fabio Quartararo noch einmal um zwei WM-Punkte vergrößert und Francesco Bagnaia hat den Katalanen durch seinen Sieg auf Platz 3 in der Meisterschaft verdrängt. Der 33-Jährige Spanier sieht das Ergebnis des San Marino Grand Prix dennoch gelassen: "Es ist kein Desaster. Natürlich wollte ich opportunistisch Fahren, aber von Anfang habe ich gesagt, dass Österreich, Amerika und Misano harte Rennen werden. In Amerika war es eine große Katastrophe, aber in den anderen beiden wurde ich jeweils Sechster. Vor Assen war ich 33 Punkte zurück und jetzt sind es ebenfalls 33 Punkte. Das ist nicht so schlecht."

Der bisher einzige MotoGP-Sieger auf Aprilia sah seine Leistung trotz einer vergeblichen Jagd auf den Weltmeister überraschend positiv: "Ich habe versucht nicht zu stürzen. Ich fuhr schon am Limit und dann habe ich gesehen, wie Fabio [Quartararo, Anm. d. Red.] vor mir ein paar Fehler machte. Bis zum letzten Moment glaubte ich daran, ihn einzuholen. Am Ende ging es sich nicht mehr aus. Insgesamt ist es aber gut, wenn du auf einer für dich schwierigen Strecke sechster werden kannst." Der WM-Dritte erinnerte auch daran, wo Aprilia vor der Saison 2022 lag: "Es waren zwei sechste Plätze. In der Vergangenheit hätten wir da bei Aprilia eine Party gefeiert."

Vinales bei Richtungswechseln besser als Espargaro

Tatsächlich durfte Aprilia auch in Misano feiern, doch war es diesmal Maverick Vinales, der mit Platz 3 die Kohlen für die Italiener aus dem Feuer holte. Aleix Espargaro erkennt die Leistung seines Teamkollegen an: "Ich hatte nicht die Pace von Maverick. Besonders beim Richtungswechsel war er heute sehr stark."

Den Grund für das schlechtere Abschneiden im Vergleich zu seinem Landsmann auf der zweiten Aprilia kennt Espargaro, wie er selbstkritisch erklärt: "Es liegt an meinem Fahrstil. Es gibt Vorteile steif auf dem Bike zu sitzen. Ich kann viel Druck in den schnellen Kurven aufbauen. Aber wenn es um Richtungswechsel geht, dann kann ich meinen Körper nicht so schnell bewegen. Ich kann also das Gewicht nicht so schnell verlagern, wie Maverick. Es ist nicht das Bike, sondern es liegt an mir. Ich muss mich verbessern."

Espargaro unbesorgt: Aprilia-Strecken kommen noch

Trotz des Verbesserungsbedarfs bei Richtungswechseln sieht der Katalane noch alle Chancen auf seinen ersten WM-Titel. Die nächsten Stationen des MotoGP-Kalenders machen ihm dabei besonders Hoffnung: "Jetzt geht es wieder aufwärts. Wir kommen auf Strecken, die sehr gut für uns sind. Dort hatte ich schon in der Vergangenheit ein sehr gutes Gefühl auf dem Bike. Ich kann es kaum erwarten. Es wird eine tolle Endphase der Meisterschaft."