Als Suzuki im Mai seinen Rückzug aus der MotoGP ankündigte, ging ein Aufruhr durch die Welt der Königsklasse. Nicht nur standen die Fahrer Joan Mir und Alex Rins, sowie ein ganzes Team, vor einer unsicheren beruflichen Zukunft, sondern auch der Veranstalter Dorna zeigte sich mehr als nur irritiert. Der Grund: Suzuki hatte Verträge für eine MotoGP-Teilnahme bis 2026 unterschrieben.

Am 13. Juli verkündete der japanische Hersteller: "Die Suzuki Motor Corporation und die Dorna sind zu einer Einigung über die Beendigung von Suzukis Teilnahme in der MotoGP am Ende der Saison 2022 gekommen. Suzuki wird außerdem seinen Werkseinsatz in der Langstreckenweltmeisterschaft (EWC) am Ende der Saison 2022 beenden." Wie diese Einigung aussieht, ist noch nicht bekannt. Weder die Dorna noch die MotoGP haben sich bisher dazu geäußert.

Suzuki-Boss: Nachhaltigkeit statt Motorsport

Der Rückzug von Suzuki hat vielfach Unverständnis ausgelöst, vor allem da das Team zuvor erfolgreich war und mit Joan Mir in der Saison 2020 sogar die Weltmeisterschaft gewann. Seit der Verkündung im Mai hat der Werksrennstall jedoch sportlich komplett den Faden verloren: Es gelang kein einziger Podestplatz mehr. Firmenpräsident Toshihiro Suzuki begründete die umstrittene Entscheidung: "Suzuki hat sich entschieden die Teilnahme an MotoGP und EWC zu beenden, da wir unsere Ressourcen auf andere Initiativen im Sinne der Nachhaltigkeit konzentrieren wollen."

Außerdem erklärte er: "Motorradrennen waren schon immer eine Herausforderung in Sachen technologischer Innovation, darunter auch im Bereich der Nachhaltigkeit und in der Entwicklung von Humankapital." Diese Erfahrungen und Ressourcen aus dem Sport will der Konzern laut Suzuki nun für den Aufbau eines neuen und nachhaltigen Motorradgeschäfts nutzen.

Seit der Verkündung des Rückzuges ist Suzuki in ein sportliches Tief gerutscht, Foto: LAT Images
Seit der Verkündung des Rückzuges ist Suzuki in ein sportliches Tief gerutscht, Foto: LAT Images

Team genießt bis Saisonende Unterstützung, Zukunft der Fahrer bei Honda

Bevor diese Umstellung von statten geht, gibt es jedoch die volle Unterstützung, damit das Rennteam in der MotoGP bis Saisonende konkurrenzfähig ist. In Suzukis Mitteilung liest sich das nicht wenig ambitioniert: "Wir werden 2022 weiterhin Rennen fahren und unser Bestes geben, um die verbleibenden Rennen zu gewinnen."

Im Gegensatz zum Teampersonal ist zumindest die sportliche Zukunft der Fahrer Joan Mir und Alex Rins so gut wie gesichert, auch wenn dies noch nicht offiziell ist. Der Weltmeister von 2020 wird wohl neuer Teamkollege von Marc Marquez bei Honda. Rins hingegen wird den Platz von Marquez' Bruder Alex bei LCR einnehmen, nachdem dieser 2023 zu Gresini wechselt.