Die Zeit von Suzuki in der MotoGP neigt sich dem Ende entgegen: Der Hersteller aus dem japanischen Hamamatsu verabschiedet sich mit Ende der Saison 2022 zum insgesamt dritten Mal aus der Königsklasse des Zweiradsports. Der Grand Prix von Valencia wird somit der letzte GP der himmelblauen GSX-RR mit silber-schwarzen Akzenten sein. Die Stammfahrer Joan Mir und Alex Rins wollen sich nach zuletzt schwierigen Monaten mit einem letzten Hurra verabschieden.

"Das wird unser letzter Tanz mit der Suzuki", sagt Rins am Donnerstag. Der 26-Jährige, der bereits seit 2017 für Suzuki fährt, rechnet mit einem emotionalen Wochenende: "Ganz sicher - für mich, für das gesamte Team und für alle, die diese wunderschönen blauen Bikes zum letzten Mal auf der Strecke sehen werden."

99 Rennen hat Rins in der MotoGP bislang bestritten, allesamt für Suzuki. Gemeinsam erlebten sie viele Höhen und Tiefen, unter dem Strich stehen 16 Podestplätze und vier Grand-Prix-Siege. Den ersten feierte der gebürtige Katalane 2019 in Austin, zuletzt triumphiert er vor drei Wochen auf Phillip Island. "Jeder Sieg war ein Highlight, keiner sticht heraus. Sie waren alle auf unterschiedliche Weise fantastisch", sagt er.

In Valencia will Rins das Kapitel 'Suzuki' auf schöne Art und Weise beenden. "Wir werden 100 Prozent geben. Wir sind hochmotiviert und wollen ein gutes Resultat erzielen", berichtet er. "Ich werde zufrieden sein, wenn ich mein Bestes gegeben habe. Ich bin so viele Rennen für Suzuki gefahren. Wir haben viele gute und schlechte Momente durchlebt. Ich bin im Einklang damit, wie all diese Jahre verlaufen sind."

Alex Rins feierte Suzukis letzten Sieg auf Phillip Island, Foto: LAT Images
Alex Rins feierte Suzukis letzten Sieg auf Phillip Island, Foto: LAT Images

Mir: Will zeigen, dass wir es besser können!

Etwas anders sieht die Gefühlslage bei Teamkollege Mir aus. Der gebürtige Mallorquiner erlebte nach kurzen Anlaufschwierigkeiten seit 2019 lange Zeit eigentlich nur Höhen mit Suzuki, die 2020 im Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft mündeten. Seit dem Bekanntwerden des MotoGP-Rückzugs der Japaner befindet sich Mir allerdings im Formtief. In den vergangenen 13 Grand Prix sammelte er nur 21 Zähler und wartet seit der Dutch TT Ende Juni auf ein Punkteresultat.

Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass der 25-Jährige zwischenzeitlich fünf Rennen verletzt auslassen musste. Seit dem Australien-GP ist Mir allerdings wieder fit, trotzdem reichte es weder auf Phillip Island noch in Sepang zu Punkten. "Wir hatten technische Probleme in Australien und körperliche Schwierigkeiten in Malaysia. In beiden Rennen hätten wir aber das Potenzial für die Spitze gehabt", revidiert er.

Zudem macht dies Mir Hoffnung, dass er seinen Negativlauf in Valencia endlich stoppen kann: "Ich will zeigen, dass wir es besser können und möchte dieses Kapitel positiv beenden." Dazu passt: Im Vorjahr gelang dem zweifachen Champion auf dem Circuit Ricardo Tormo ein vierter Platz, nur 5,214 Sekunden fehlten auf Sieger Francesco Bagnaia. So nah kam Mir seinem erst zweiten MotoGP-Sieg seither nie wieder. Den ersten feierte der 25-Jährige im Jahr 2020 - in Valencia.

Joan Mir wurde 2020 mit Suzuki Weltmeister, Foto: MotoGP.com
Joan Mir wurde 2020 mit Suzuki Weltmeister, Foto: MotoGP.com

"Sind wir in einer ähnlichen Position wie im letzten Jahr, dann glaube ich, dass wir um ein tolles Ergebnis kämpfen können, weil wir jetzt mehr Topspeed haben", verrät der Mallorquiner. Er ist sich sicher: "Wenn ich mich gut fühle, werde ich hier garantiert schnell sein."