Seit mittlerweile sechs Jahren ist Aleix Espargaro MotoGP-Fahrer bei Aprilia. Gemeinsam kämpfte man sich durch schwere Zeiten. Während der zweite Aprilia-Platz zum Schleuderstuhl wurde, avancierte Espargaro zur Konstante im Projekt. Ihren 'Kapitän' nennt die Truppe aus Noale den temperamentvollen Katalanen mittlerweile ehrfürchtig.

Mit dem Sieg in Argentinien fuhr man Anfang April endlich die Früchte der jahrelangen harten Arbeit ein. Die Vertragsverlängerung mit Espargaro - sein Kontrakt läuft mit Ende 2022 aus - schien daher reine Formsache zu sein. Doch nun dürften sich die Verhandlungen zäher als erwartet gestalten.

In Argentinien durften Aleix Espargaro und Aprilia den ersten MotoGP-Sieg bejubeln, Foto: LAT Images
In Argentinien durften Aleix Espargaro und Aprilia den ersten MotoGP-Sieg bejubeln, Foto: LAT Images

"Mir liegt bislang kein konkretes Angebot vor", verriet Espargaro am Samstagabend in Austin. "Die ersten Gespräche mit meinem Manager sind sehr enttäuschend verlaufen. Wir sind weit von einer Einigung entfernt. Das macht mich wirklich traurig. Noch ist Zeit, aber ich hoffe doch, dass sie meine Arbeit in den vergangenen Jahren zu schätzen wissen."

Espargaro machte klar, dass ein Verbleib bei Aprilia seine Priorität sei. "Mein Wunsch ist es, zwei weitere Jahre bei Aprilia zu fahren. Ich fühle mich hier sehr stark und superschnell. Das habe ich bewiesen, ebenso wie meine Erfahrung in der Motorradentwicklung", findet Espargaro. Zusammen mit Manager Albert Valera sondiert man aber den Markt: "Das Paddock ist in Bewegung und wir werden andere Möglichkeiten erhalten. Ich will aber am liebsten bei Aprilia bleiben."

Aktuell sind noch 20 Plätze im MotoGP-Grid für 2022 zu vergeben. Nur Marc Marquez bei Honda, Francesco Bagnaia bei Ducati, Brad Binder bei KTM und Franco Morbidelli bei Yamaha haben bereits einen Vertrag für das kommende Jahr in der Tasche.

Aleix Espargaro machte zuletzt keinen Hehl daraus, dass er in den schwierigsten Zeiten mit Aprilia auch bereits über ein Karriereende nachgedacht hatte. Der Spaß an der MotoGP sei damals völlig verloren gegangen. Nach seinen jüngsten Erfolgen hat der 32-Jährige aber Blut geleckt und will in der Königsklasse bleiben. Erst später will er sich intensiver seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Radrennsport, widmen. "Ich würde liebend gerne ein paar Rennen auf der World Tour fahren. In Zukunft werde ich mich dort sicher versuchen", so Espargaro.