Mit Platz zwei in Valencia krönte Jorge Martin seine herausragende Rookie-Saison und holte sich den Titel als bester MotoGP-Neueinsteiger des Jahres, neun Punkte vor Ducati-Kollege Enea Bastianini. Martin verpasste nach seinem heftigen Abflug am ersten Portimao-Wochenende vier Rennen, holte in den verbleibenden 14 aber einen Sieg, vier Podiumsplatzierungen und vier Pole Positions.

Der großartige Abschluss am Sonntag in Valencia stand aber lange Zeit auf der Kippe. Denn Martin durchlebte von Samstag auf Sonntag eine echte Horrornacht: "Nach dem Abendessen am Samstag hatte ich starke Bauchschmerzen und konnte nicht schlafen. Ich habe mich dann vier oder fünf Stunden lang fast durchgehend übergeben. Um vier Uhr morgens habe ich meinen Vater erreicht, der mir dann Medikamente gebracht hat. So konnte ich zumindest zwei, drei Stunden schlafen und nach dem Warm-Up dann auch nochmal eine Stunde."

Umso mehr freute sich Martin über seinen zweiten Platz. "Ich glaube, dass ich heute große mentale Stärke gezeigt habe. Es stand ja im Raum, dass ich gar nicht fahren würde. Ich wollte es dann aber versuchen, um zumindest auf der Auslaufrunde mit dabei zu sein", so Martin. In der Auslaufrunde warteten alle MotoGP-Kollegen auf Valentino Rossi, der am Sonntag ja seinen letzten Grand Prix bestritt.

Der Versuch zahlte sich aus, auch wenn die 27 Runden in Valencia alles andere als ein Vergnügen für den angeschlagenen Martin waren. "Das war mein härtestes Rennen", sagte er im Anschluss dem spanischen Fernsehen. An der Pressekonferenz konnte Martin gar nicht teilnehmen, zu schwach war er.

Jorge Martin: Ein gequältes Lächeln im Parc ferme, Foto: LAT Images
Jorge Martin: Ein gequältes Lächeln im Parc ferme, Foto: LAT Images

Was aber wäre für Martin möglich gewesen, hätte er sich richtig auf das Rennen am Sonntag vorbereiten können. Schließlich fehlten ihm am Ende nur 0,489 Sekunden auf Sieger Francesco Bagnaia. "Ich weiß nicht, wie ich mich geschlagen hätte, wenn ich richtig ausgeruht gewesen wäre. Ich habe mich heute extrem schwach gefühlt. Vor allem in den letzten Runden habe ich richtig gelitten", so Martin.