In den letzten Wochen und Monaten saß oft ein ratloser und enttäuschter Valentino Rossi in den Zoom-Calls und sprach zur MotoGP-Presse. Er und die Yamaha M1 - dieses Paket funktionierte einfach nicht mehr so richtig. Davon ist an diesem Wochenende in Silverstone aber kaum etwas zu spüren. Vom 2. Freien Training an landete Rossi immer in den Top-Ten und krönte seine starken Leistungen vorerst mit Startplatz acht für das Rennen am Sonntag. Sein bestes Qualifying-Ergebnis seit dem Saisonauftakt in Katar, wo er Vierter wurde.

"Wir haben heute den positiven Trend vom Freitag fortgesetzt und uns noch einmal gesteigert", stellte er zufrieden fest. "Uns ist eine weitere Verbesserung am Motorrad gelungen. Ich bin glücklich und fühle mich auf dem Motorrad wohl. Wir haben an diesem Wochenende ein gutes Potenzial. Es macht mir wirklich Spaß, hier zu fahren. Es ist ein Vergnügen!"

Wieso es beim letzten Auftritt in Silverstone für den Altmeister so gut läuft, kann er aber selbst nicht wirklich erklären. "Ich weiß es nicht", schmunzelte Rossi am Samstagabend. "Ich mag generell lange, technische Strecken mit vielen Kurven. Silverstone ist genau diese Art von Strecke. Ich glaube, dass der Fahrer auf derartigen Kursen eher den Unterschied ausmachen kann. Ob das der Grund ist, kann ich aber nicht sagen. Ich mag Silverstone einfach. Vielleicht liegt es daran, dass ich hier einfach Spaß habe und so schneller bin." Bei seinen letzten fünf Starts in Silverstone stand Rossi vier Mal auf dem Podium, gewann 2015 und wurde nur einmal Vierter.

Für das Rennen am Sonntag möchte Rossi aber noch nicht allzu optimistisch sein: "In Assen oder Barcelona hatte ich auch eine gute Pace, aber im Rennen haben wir Probleme bekommen und ich war nicht mehr konkurrenzfähig. Das ist das Gute aber auch Schlechte an der MotoGP: Du weißt nie genau, was im Rennen passieren wird. Am Sonntag wird viel von der Reifenwahl abhängen."

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Interessant: Rossi könnte im Rennen auf den harten Hinterreifen setzen, der für viele Fahrer keine Option darstellt. "Bis zum FP4 war ich auch eher für den Medium, aber am Ende war ich mit dem Hard etwas schneller", grübelt Rossi. "Ich bin mir nicht sicher, ob der Medium die Renndistanz gut übersteht, aber das gilt auch für den Hard. Der muss nicht zwangsläufig länger durchhalten."