Seitdem Dani Pedrosa Ende 2018 seine MotoGP-Karriere an den Nagel gehängt hatte, war er für KTM als Test- und Entwicklungsfahrer unterwegs. Im August feiert der Spanier nun ein Comeback als Wildcard für den Hersteller. Nach der Sommerpause steigt er auf dem Red Bull Ring wieder für ein Rennwochenende auf ein MotoGP-Bike.

Pedrosa: MotoGP-Test unter Rennbedingungen

KTM bestätigte den Wildcard-Einsatz von Pedrosa am Dienstag bekannt. Der ehemalige Honda-Star startet demnach beim Großen Preis der Steiermark am 8. August in sein erstes MotoGP-Rennen seit Valencia 2018.

Das Wildcard-Comeback kommt nicht aus heiterem Himmel. Bereits in den letzten Monaten machten regelmäßig Gerüchte die Runde, welche auf einen MotoGP-Start hindeuteten. Anfang Juli bekräftigte Pedrosa bereits in einem Interview, dass er sich einen Renneinsatz durchaus vorstellen könne.

Pedrosa erklärte seinen Entschluss jetzt folgendermaßen: "In ein Rennen zu gehen, gibt dir eine andere Perspektive im Vergleich zu einem normalen Test. Es ist lange her seit meinem letzten Rennen und natürlich ist die Mentalität für einen GP ganz anders als bei einem Test."

Um die Spitze mitfahren will er naturgemäß nicht. Vielmehr geht es bei dem Einsatz um einen Test unter Wettbewerbsbedingungen. " Mein Fokus für den GP ist es, zu versuchen, die Dinge, die wir am Motorrad haben, in einer Rennsituation zu testen. Ich möchte verstehen, welche Wünsche die Fahrer für verschiedene Sessions und technische Features haben könnten", so Pedrosa.

Pedrosa: Keine großen Erwartungen für MotoGP-Comeback

Ziel für das Wochenende wollte er nicht formulieren. Der 35-Jährige verriet nur so viel: "Es ist schwierig, über meine Erwartungen zu sprechen, nachdem ich so lange vom Rennsport weg war. Vielleicht klickt sich alles in eine Rennmentalität ein, vielleicht auch nicht."

Pedrosa beim MotoGP-Test in Losail, Foto: MotoGP.com
Pedrosa beim MotoGP-Test in Losail, Foto: MotoGP.com

KTM-Race-Manager Mike Leitner freut sich über den Wildcard-Einsatz von Pedrosa: "Es wird interessant sein, Dani wieder in der MotoGP zu sehen. Er war ziemlich lange weg vom Rennsport, aber es wird wertvoll sein, ihn in der Garage am Red Bull Ring zu haben, um die starken und nicht so starken Teile unseres KTM RC16-Pakets unter GP-Bedingungen zu analysieren."

Pedrosa wird nicht das baugleiche Bike fahren wie die anderen KTM-Piloten. Leitner erklärt: "Er wird eine Mischung aus dem aktuellen Rennmotorrad und einigen kleinen Upgrades haben, und er wird während des Wochenendes einige Tests absolvieren müssen."

Pedrosa: 13 Jahre MotoGP mit Honda

Dani Pedrosa fuhr zwischen 2006 und 2018 für Honda insgesamt 13 Jahre in der Königsklasse. Obwohl der zweifache 250cc-Champion in dieser Zeit 31 Grand-Prix-Siege feierte, blieb ihm der große Sprung verwehrt. Dreimal "krönte" er sich zum Vizeweltmeister in der Topklasse. 2012 hatte er bis zum vorletzten Rennen noch intakte Titelchancen. Durch einen Ausfall in Australien verlor er allerdings die Meisterschaft an Jorge Lorenzo.

2018 trat der langjährige Honda-Pilot von seiner aktiven MotoGP-Karriere zurück, da er nicht mehr die nötige Motivation aufbringen konnte und andere Prioritäten setzten wollte. Im selben Jahr übernahm er aber gleichzeitig die Rolle als KTM-Test- und Entwicklungsfahrer. Dort erntete er viel Lob und leistete einen gewichtigen Teil für den Aufstieg des österreichischen Motorrad-Herstellers zu einem Siegerteam.