Einst war die Startnummer 1 die ultimative Auszeichnung für einen Motorradfahrer. Im Gegensatz zu allen anderen Nummern darf sie nur der amtierende Weltmeister tragen und somit seinen Erfolg stolz präsentieren. In der jüngsten Vergangenheit verzichteten aber so gut wie alle Fahrer auf dieses Privileg und blieben ihren traditionellen Nummern treu.

2021 könnte sich das wieder ändern. Joan Mir liebäugelt mit dem Gedanken, seine Nummer 36, die ihn seit seiner Zeit in den Nachwuchsserien begleitet, gegen die 1 einzutauschen. Suzuki-Teamchef Davide Brivio würde sich nach dem ersten Weltmeistertitel für die Marke seit zwei Jahrzehnten freuen, die besondere Startnummer auf einer seiner Maschinen zu sehen.

"Es wäre schön, zumindest für ein Jahr die Nummer eins auf dem Motorrad zu haben", überlegt Brivio. "Die Entscheidung liegt schlussendlich aber beim Fahrer. Wir wissen, dass die Startnummer heutzutage ein Symbol für den Fahrer ist. Da sind geschäftliche Interessen, etwa was das Merchandising betrifft, involviert."

Joan Mir: 36 als Glücksbringer

Für Mir selbst zählt nicht nur der Business-Aspekt. Für ihn ist seine angestammte Startnummer auch zu einer Art Talisman geworden. "Davide hat mir gesagt, dass er mich gerne mit der 1 sehen würde", weiß der frischgekrönte Weltmeister um die Präferenzen seines Chefs. "Mit der 36 habe ich aber zwei WM-Titel geholt. Sie hat mir also Glück gebracht."

Für das traditionelle Weltmeisterfoto trug Mir die Nummer 1, Foto: LAT Images
Für das traditionelle Weltmeisterfoto trug Mir die Nummer 1, Foto: LAT Images

In der provisorischen Starterliste für 2021, die der Motorradweltverband FIM am 23. November veröffentlich hat, wird Mir mit der Nummer 36 geführt. Er darf seine Entscheidung aber noch ändern. Die Nummer 1 würde damit erstmals seit 2012 wieder in der MotoGP vergeben. Damals wählte sie Casey Stoner, wie schon nach seinem ersten Titelgewinn 2007.

Nur zwei weitere Piloten entschieden sich in der MotoGP-Ära für diese Startnummer. Nicky Hayden, der 2006 Weltmeister wurde und Jorge Lorenzo nach seinem Premierentitel 2010. Nach seinem beiden weiteren WM-Saisons 2012 und 2015 entschied sich Lorenzo für seine Nummer 99. Marc Marquez und Valentino Rossi blieben immer der 93 beziehungsweise 46 treu.