Valentino Rossi steckt in einer handfesten Krise. Seit seinem starken ersten Rennen in Misano, wo er erst in der letzten Runde ein Podium an Joan Mir verlor, gab es für den MotoGP-Altmeister nichts zu halten. Sowohl im zweiten Misano-GP als auch in Barcelona und nun in Le Mans kam Rossi selbstverschuldet zu Sturz. Sein Frankreich-Grand-Prix dauerte gar nur drei Kurven.

Bei schwierigen Verhältnissen mit unmittelbar vor dem Rennen einsetzendem Regen und nur 12 Grad Außentemperatur kam Rossi direkt nach dem Start zu Sturz. "Mein Start war gut. Ich war in einer guten Position", analysiert Rossi, der von P10 am Grid tatsächlich bereits zwei Positionen gutgemacht hatte. "Dann bin ich wie alle anderen Fahrer sehr, sehr langsam in die Kurve gefahren. Man musste extrem aufpassen, denn es war extrem kalt und nass. Mir ist leider trotzdem das Hinterrad weggerutscht."

Rossi konnte das Rennen nicht mehr aufnehmen und schied aus. "Es ist sehr, sehr schade", meinte der sichtlich geknickte MotoGP-Superstar im Anschluss. "Schon in der ersten Kurve auszuscheiden, ist das Schlimmste, was dir passieren kann. Denn so erfährst du nichts über dein Potenzial: Ob du schnell gewesen wärst oder wie du dich auf dem Motorrad gefühlt hättest. Gar nichts."

Valentino Rossi: Auch ohne Sturz wohl erfolglos

Allzu große Hoffnungen auf ein gutes Resultat hatte sich Rossi aber ohnehin nicht gemacht. "Bei diesen Bedingungen haben wir immer Probleme mit der M1, vor allem am Hinterrad. Die anderen drei Yamaha-Fahrer hatten ja auch ein schwieriges Rennen", gibt er zu bedenken. Bester Yamaha-Pilot am Sonntag war Fabio Quartararo als Neunter, einen Platz vor Maverick Vinales. Franco Morbidelli schied wie Rossi nach einem Sturz aus.

Valentino Rossi und seine M1 - derzeit keine Liebesbeziehung, Foto: MotoGP.com
Valentino Rossi und seine M1 - derzeit keine Liebesbeziehung, Foto: MotoGP.com

Schon in fünf Tagen geht es nun in Aragon weiter, wo das erste von zwei Rennwochenende im Motorland auf dem Programm steht. Keine guten Aussichten für Rossi. "Aragon ist traditionell eine schwierige Strecke für mich", weiß er. In den vergangenen beiden Jahren kam er dort nie über Platz acht hinaus. "Es wird also auch dort nicht einfach, stark zu sein. Insgesamt fühle ich mich in diesem Jahr aber wohl auf dem Motorrad und meine Pace in den letzten drei Rennen wäre nicht schlecht gewesen. Wir haben dennoch null Punkte geholt."

In der MotoGP-Gesamtwertung liegt Rossi somit nur noch auf dem 13. Gesamtrang und ist damit klar schlechtester Yamaha-Pilot. Quartararo führt die WM an, Vinales ist Vierter, Morbidelli belegt Platz sechs.