Im vergangenen November musste sich Marc Marquez zum zweiten Mal innerhalb gut eines Jahres einer Schulteroperation unterziehen. Ende 2018 war es die linke Schulter, dieses Mal war ein Eingriff auf der rechten Seite nötig. Marquez hatte sich die Schulter erstmals bei seinem Highsider im Qualifying zum Malaysia-GP verletzt, ein weiterer Sturz beim Nachsaisontest in Jerez machte schließlich die Operation nötig.

Der Eingriff verlief ohne gröbere Komplikationen, erklärte Marquez' Repsol-Honda-Team, dann wurde es ruhig um den amtierenden MotoGP-Weltmeister. Mitte Januar ließ der schließlich aufhorchen, als er verriet, dass die Heilung der operierten Schulter nicht wie geplant verläuft. "Es ist schwieriger als erwartet", sagte er im Rahmen einer Gala in Barcelona. "Im Vorjahr war die Situation eine andere. Dieses Mal schien es einfach zu sein, aber dem ist nicht so. Ich hoffe, dass ich schnell genug wieder in Form kommen und am Sepang-Test teilnehmen kann."

Nun führte Marquez die Probleme mit seiner Schulter bei einem Termin für Sponsor Repsol näher aus: "Die Ärzte haben mich gewarnt, dass bei der Operation Nerven oder Muskeln verletzt werden können. Das ist auch im Vorjahr passiert, aber da waren es Bereiche, die im Hinblick auf die Kraft nicht wichtig waren. Dieses Mal fehlt es mir dadurch aber an Stabilität und daran müssen wir jetzt arbeiten."

Marquez glaubt an Start in Sepang

Im Hinblick auf eine Teilnahme am Sepang-Test vom 7. bis 9. Februar klingt Marquez nun schon deutlich zuversichtlicher. "Im Vorjahr bin ich gerade rechtzeitig zu den ersten Tests wieder fit geworden und ich glaube, dass es in diesem Jahr ähnlich sein wird", verrät er. "Vor zwei Wochen war ich noch nicht besonders optimistisch. Ich hatte absolut keine Kraft und es ist mir schwergefallen, ein volles Glas anzuheben. Mittlerweile mache ich zwei Stunden Therapie am Vormittag und zwei Stunden am Nachmittag, hinzu kommen weitere Trainingseinheiten. Das Ziel ist, für den Sepang-Test möglichst fit zu sein, aber natürlich dürfen wir nicht vergessen, dass Anfang März dann schon das erste Saisonrennen in Katar ansteht."

Die ersten Grands Prix des Jahres wird Marquez wohl nicht mit voller Energie bestreiten können, wie er selbst gesteht: "Im Vorjahr musste ich die ersten drei oder vier Rennen etwas anders angehen und das wird wohl auch jetzt so sein. Ich glaube aber nicht, dass mich meine Schulter besonders einschränken wird." 2019 gewann Marquez zwei der ersten vier Rennen - in Jerez und Termas de Rio Honda. Den Katar-GP beendete er mit 23 Tausendstelsekunden auf Andrea Dovizioso als Zweiter, in Austin stürzte er klar in Führung liegend.