Es war ein hartes Wochenende für Jack Miller in Spielberg. Ab Donnerstag machten Gerüchte die Runde, wonach Jorge Lorenzo schon für die MotoGP-Saison 2020 seinen Platz bei Pramac Racing einnehmen könnte. Miller wäre damit arbeitslos gewesen. Die Ungewissheit machte ihm im Laufe des Österreich-Grand-Prix sichtlich zu schaffen.

Nun kann Miller aber wieder befreit fahren. Wie Pramac Racing am Mittwoch in einer Presseaussendung erklärte, wurde der Kontrakt mit 'Jackass' bis zum Ende der MotoGP-Saison 2020 verlängert. Miller ist dabei vertraglich direkt an Ducati gebunden und wird, so wie Teamkollege Francesco Bagnaia, eine Desmosedici GP20 fahren, also das neueste Bike aus dem Hause Ducati.

"Ich bin sehr froh, dass wir uns jetzt einigen konnten", so Miller. "Pramac ist ein Team, in dem ich mich von Beginn an wohlgefühlt habe. Die Tatsache, dass ich auch 2020 wieder ein aktuelles Motorrad zu Verfügung haben, wird es mir ermöglichen, großartige Ergebnisse einzufahren." In dieser Saison stand Miller mit der GP19 bereits in Austin und Brünn auf dem Podium.

Die Tatsache, dass Ducati praktisch gezwungen war, 2020 vier aktuelle Motorräder einzusetzen, gilt als Grund für die langwierigen Verhandlungen. Neben den Werksfahrern Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci hatte auch Francesco Bagnaia die GP20 vertraglich zugesichert. Da man bei Pramac bislang stets auch eine Vorjahresmaschine einsetzte, hätte diese zwangsläufig Miller fahren müssen. Darauf hatte der Australier freilich keine Lust. Nun wurde man sich aber einig und auch Ducati sieht mittlerweile die Vorteile in diesem Deal. "Die Tatsache, dass wir zum ersten Mal vier identische Bikes in der MotoGP einsetzen, wird uns helfen, mehr Informationen zu gewinnen und unseren Entwicklungsprozess weiter zu beschleunigen", glaubt Motorsportdirektor Paolo Ciabatti.

Miller und Bagnaia gehen auf GP20s in die neue Saison, Foto: Pramac
Miller und Bagnaia gehen auf GP20s in die neue Saison, Foto: Pramac

Nur noch ein MotoGP-Platz für 2020 frei

Nach Millers Vertragsverlängerung sind auf dem Papier noch zwei MotoGP-Plätze für 2020 zu haben. Takaaki Nakagamis Verbleib bei LCR Honda gilt aber als reine Formsache, auch hier geht es darum, welche Maschine der Japaner 2020 fahren wird. Auf Fahrersuche ist somit nur noch KTM, das nach dem freiwilligen Aus von Johann Zarco einen Platz nachbesetzen muss.