Beim Saisonfinale in Valencia hat Dani Pedrosa seine lange und erfolgreiche MotoGP-Karriere beendet. Der Spanier ist einer der erfolgreichsten Piloten in der Königsklasse, obwohl er nie einen Weltmeistertitel gewonnen hat. Trotzdem fand so gut wie jeder an diesem Rennwochenende lobende Worte für Pedrosa. Der findet das seltsam, denn vor seinem Rücktritt ist das selten passiert.

"Es ist ein bisschen seltsam, dass in letzter Zeit alle nette Worte finden", erklärt Pedrosa nach dem Valencia GP. "Das hätte in der Vergangenheit ruhig öfters passieren können." Damit ist dem nun Ex-MotoGP-Piloten ein Seitenhieb auf Medien und vielleicht auch auf Fans gelungen. Denn in seiner langen Karriere war Pedrosa nur selten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Legendär ist die Pressekonferenz nach dem Sepang-Clash in Malaysia, in der Pedrosa als Rennsieger fragen musste, ob er auch etwas sagen dürfe. Zudem war auch seine Fangemeinde an den Strecke für gewöhnlich kleiner als die eines Valentino Rossis oder Marc Marquez.

Doch während Pedrosa Kritik an einigen übt, fällt es ihm schwer, von seinen treuen Fans Abschied zu nehmen. Denn trotz seiner Testfahrer-Rolle bei KTM wird man die MotoGP-Legende so schnell wohl nicht mehr bei einem MotoGP-Rennen sehen. "Vor dem Rennen in Valencia habe ich Fans und Menschen getroffen, die ich seit einer langen Zeit kenne", berichtet Pedrosa. "Und die Blicke haben schon gereicht. Worte hat es nicht gebraucht, man hat es auch so verstanden."

Dani Pedrosa fuhr in Valencia sein letztes MotoGP-Rennen, Foto: Repsol
Dani Pedrosa fuhr in Valencia sein letztes MotoGP-Rennen, Foto: Repsol

Der MotoGP-Routinier hat bereits im Vorfeld erwartet, dass der Valencia GP ein emotionales Wochenende für ihn werden wird. Seinen Fans ging es nicht anders. "Ich fühle mich schon ein bisschen schlecht, dass ich meine Fans jetzt in einer Position lasse, in der sie mich nicht mehr sehen können. Sie haben so lange an mich geglaubt. Ich bin zwar emotional, aber ich halt es viel besser aus, als ich gedacht hätte."

Bereits während er im Vorlauf des Wochenendes zu einer MotoGP-Legende gemacht wurde, verkniff sich Pedrosa jegliche Tränen. Auch nach dem Rennen am Sonntag sah man bei dem ehemaligen Repsol-Honda-Piloten keine Träne. Ein einfaches Ende ist es für Pedrosa dennoch nicht gewesen, wie seine Äußerungen zeigen.

Dani Pedrosa: Kein letztes Rennen, sondern zwei

Noch bedeutender wurde der Valencia für Pedrosa jedoch dadurch, dass er nicht ein letztes Rennen fahren konnte, sondern zwei. Denn durch zu starke Regenfälle wurde das Rennen unterbrochen und später neu gestartet. So bekam Pedrosa also einen ganz besonderen letzten Rennsonntag. "Es war sehr seltsam bei meinem letzten Rennen das Geschenk von zwei Rennen zu erhalten, statt nur eines", erklärt er.

In diesen Rennen bekam er die Chance, ein letztes Mal mit einigen seiner ärgsten Rivalen zu kämpfen, um am Ende einen fünften Platz einzufahren. Und auch wenn es in seinem letzten Rennen nicht für ein Podium oder gar den Sieg gereicht hat, ist sich Pedrosa bewusst, was für eine Karriere er hinter sich hat: "Ich habe immer um meine Ziele gekämpft, gegen einige der besten Fahrer. Das war ich auch, einer der besten Piloten."