Maverick Vinales hat mit seinem Sieg in Australien die längste Sieglos-Serie in Yamahas Geschichte beendet. Damit hat er dem japanischen Hersteller eine schwere Bürde von den Schultern genommen. Jetzt liegt es nur noch an Valentino Rossi, seinen ersten Sieg seit Assen 2017 einzufahren. In Sepang kritisierte er nun die Medien, die je nach Bedarf ihre Meinung über sein Verbleib in der MotoGP ändern.

"Jedes Mal, wenn mich jemand schlägt, kriege ich gesagt, dass ich besser aufhören sollte", kritisiert Rossi vor dem Sepang-Rennen der MotoGP. Aber auch wenn der Yamaha-Pilot diese Beschwerden schon so oft gehört hat, nimmt er sie sich nicht zu Herzen. "Mittlerweile habe ich das schon so oft gehört", seufzt Rossi und kritisiert seinerseits: "Aber wenn ich dann wieder gewinne, dann ist es genau das Gegenteil."

Das letzte Mal konnte Rossi im vergangenen Jahr in den Niederlanden als erster Pilot über die Ziellinie fahren. Damit liegt der letzte Sieg des "Doktors" schon weit über ein Jahr zurück. Im Moment kriegt Rossi also eher Kritik zu hören als Lob. MotoGP-Urgestein Carlo Pernat warf ihm jüngst vor, nicht mehr auf volles Risiko zu fahren. Diesen Vorwürfen widerspricht Rossi allerdings vehement. "Ich bin nicht viel gestürzt, auch mit 25 Jahren nicht", gibt Rossi zurück.

Auf der Rennstrecke ist Rossi schon lange kein ernster Sturz mehr passiert, allerdings hat ihn sein gebrochenes Bein nach einem Enduro-Unfall auf seiner Ranch einiges an Zeit und Kraft gekostet. Doch auch wenn es die Saison 2017 für ihn schwer gemacht hat, so hat seine Verletzung in diesem Jahr vielleicht noch größeren Schaden verhindert. "Ich habe in diesem Winter mehr trainiert als je zuvor", gesteht Rossi, da er nach seinem Unfall Probleme gehabt hat.

Körperlich hat sich der 39-Jährige kaum fitter gefühlt, was ihm vielleicht geholfen hat aus der schwierigen 2018er Version der M1 noch so viel wie möglich rauszuholen. Will er diesen Level auch in seinen künftigen zwei Jahren bei Yamaha halten, muss er weiterhin so hart an sich arbeiten wie bisher. Denn die Konkurrenz schläft nicht - und ist dazu auch noch um einiges jünger.

Das erklärt Rossi am Beispiel seines Teamkollegen. "Maverick ist 23 Jahre alt und wird mit jedem Jahr ein bisschen stärker." Wo Rossi sich anstrengen muss, um körperlich mit seinen jüngeren Konkurrenten mitzuhalten, fällt es ihnen quasi in den Schoß. Aber das es so einfach nicht ist, weiß auch Rossi: "Man muss sich immer verbessern und an seinem Fahrstil arbeiten."