Aprilia muss in der MotoGP 2019 zulegen, um die mittelfristige Zukunft der Rennabteilung in den Planungen des Piaggio-Konzerns abzusichern. Zu diesem Zweck lässt man aktuell nichts unversucht, um den Anschluss zu schaffen. Eine wichtige Investition für das kommende Jahr: Andrea Iannone.

Denn zum ersten Mal hat Aprilia im kommenden Jahr einen Mann unter Vertrag, der bereits ein MotoGP-Rennen gewinnen konnte und zudem zehn Podestplätze auf zwei Marken einfahren konnte. Max Biaggi, seit kurzem als Markenbotschafter bei Aprilia involviert, erhofft sich für seinen Arbeitgeber viel von der Aktie Iannone.

Aufschwung durch Iannone?

"Nächstes Jahr kommt ein Fahrer, der motiviert und sehr schnell ist. Das kann extrem wichtig sein, um an die Spitze zu kommen. Zuerst muss man schnell sein, danach erst zu Konstanz finden", führt der mehrfache Weltmeister im Interview mit "GPone" aus.

Mit Aleix Espargaro konnte diese Voraussetzung in den vergangenen zwei Jahren stets nur ein Fahrer erfüllen. Der Katalane ist für 94 der 111 erzielten Punkte von Aprilia seit Saisonbeginn 2017 verantwortlich. Denn Sam Lowes und Scott Redding schafften in nur zwei bzw. fünfmal überhaupt in die Punkteränge.

Espargaro hingegen konnte zuletzt in Aragon aufzeigen, als er auf Platz sechs nur 9,3 Sekunden auf die Siegerzeit einbüßte." Aragon war ein gutes Rennen, Sechster mit nur wenigen Sekunden Rückstand. Leider wechseln sich solche Ergebnisse oft mit nicht so guten ab", analysierte Biaggi.

Zu wenig Fortschritt bei Aprilia?

Generell sei die RS-GP kein schlechtes Motorrad, nur würde die Konkurrenz eben auch nicht schlagen, so Biaggi. "Sie haben kein schlechtes Motorrad, aber die anderen haben sich eben auch verbessert. Es gibt viel mehr konkurrenzfähige Bikes als vor drei Jahren. Man braucht sich ja nur die Kunden-Ducatis ansehen: Da stehen zwar teilweise zwei Jahre alte Motorräder im Grid, aber damit haben Iannone und Dovizioso 2016 Rennen gewonnen. Das sind keine langsamen Bikes."

Abschließend stellte Biaggi fest: "Wenn Aprilia kein Sprung gelingt, dann wird es schwierig, permanent in die Top-10 zu kommen." Mit Espargaro und Iannone soll das in den kommenden zwei Saisons gelingen. Sonst könnte das Projekt in der Zentrale in Noale allmählich hinterfragt werden.