Mit dem Grand Prix von Aragon verpasst Pol Espargaro das nächste MotoGP-Rennen in dieser Saison. Im Warm Up von Brünn hatte er sich ja das linke Schlüsselbein gebrochen und musste deshalb auf die Rennen in Tschechien, Österreich und Großbritannien verzichten. Erst in Misano konnte er wieder auf seine KTM RC16 zurückkehren.

Nach nur einem Rennen findet Espargaro Comeback nun aber bereits wieder ein vorzeitiges Ende. Er stürzte im dritten Freien Training von Aragon in Kurve 15 und fiel dabei auf seine linke Schulter. Espargaros Schlüsselbein, das er nach dem Bruch in Brünn nicht wie sonst oft praktiziert mit Platten und Schrauben stabilisieren sondern lediglich normal heilen ließ, brach dabei erneut.

Schlüsselbein gebrochen

Das wurde kurz nach Ende des Trainings im Medical Center des Motorland Aragon festgestellt. Espargaro erhält somit keine Startfreigabe für das Rennen am Sonntag und muss einmal mehr zusehen. Er wird noch am Freitagabend in das gut zweieinhalb Autostunden entfernte Barcelona gebracht und dort operiert.

Motorsportchef Pit Beirer zeigte sich im Interview mit "Servus TV" verärgert über den Unfall: "Ich bin sauer. In der Runde zuvor bist du zehn Sekunden langsamer und dann fährst du mit kalten Reifen auf eine falsche Stelle. Alle arbeiten so hart an diesem Projekt und dann passiert sowas."

Für den KTM-Piloten ist es die dritte schwere Verletzung in dieser Saison. Vor seinen in Brünn erlittenen Blessuren hatte er sich bereits beim ersten Wintertest in Sepang bei einem Highspeed-Crash Wirbelverletzungen zugezogen.

Wie geht es bei KTM weiter?

Wie lange Espargaro ausfallen wird, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Eine Rückkehr beim Thailand-GP in zwei Wochen wird von ihm zwar angestrebt, scheint aber alles andere als sicher. Somit kommt KTM womöglich erneut in die Situation, einen Ersatz für Espargaro finden zu müssen. Testpilot Mika Kallio ist nach seiner beim Wildcard-Einsatz am Sachsenring erlittenen Knieverletzung ja immer noch außer Gefecht. Laut Reglement müsste KTM bereits beim Thailand-GP einen Ersatzfahrer am Start haben.

Loris Baz könnte doch noch zu einem MotoGP-Renneinsatz 2018 kommen, Foto: KTM
Loris Baz könnte doch noch zu einem MotoGP-Renneinsatz 2018 kommen, Foto: KTM

Gut möglich, dass somit Loris Baz eine weitere Chance erhält. In Brünn und Spielberg musste KTM Espargaro ja noch nicht ersetzen, da dies im Reglement erst zehn Tage nach dem Ausfall eines Fahrer vorgeschrieben ist. Für Silverstone wurde deshalb Baz von Althea Racing aus der Superbike-WM ausgeborgt. Der Ex-MotoGP-Fahrer schlug sich ordentlich, kam aufgrund der Absage am Sonntag aber zu keinem Renneinsatz. Die kommenden beiden MotoGP-Wochenenden in Thailand und Japan überschneiden sich nicht mit Events der Superbike-WM, Baz hätte also wohl Zeit.