Jonas Folger feiert 2019 sein Comeback in der MotoGP. Wie Yamaha-Teamchef Massimo Meregalli am Freitag während des 2. Trainings in Misano im offiziellen Livestream der Dorna bestätigte, hat der japanische Hersteller Folger für 2019 als Testfahrer unter Vertrag genommen.

"Wir haben keine offizielle Ankündigung gemacht, aber diese Wahl haben wir schon vor einiger Zeit getroffen. Wir haben ihn gefragt, ob er unserem Test in Aragon beiwohnen möchte, da er lernen muss und sich die Kommentare der Fahrer über das Motorrad hören sollte", so Meregalli in dem Interview.

Nach Silverstone führte Yamaha einen privaten Test im Motorland Aragon durch, bei dem Folger zum ersten Mal mit vor Ort war. Gefahren ist der Bayer dort aber noch nicht. Wann er seinen ersten Testeinsatz für Yamaha bestreiten wird, ist noch unklar. Ebenso ist nicht bekannt, ob Yamaha Wildcard-Einsätze plant, wie das etwa Honda, Ducati oder KTM tun.

MotoGP-Aus nach der Rookie-Saison

Folger hatte seine Debüt-Saison im Vorjahr wegen Krankheit frühzeitig beenden müssen und rang sich Ende Januar zu dem radikalen Schritt durch, die komplette Saison 2018 trotz eines gültigen Vertrages mit Tech3-Yamaha abzusagen. Seither gab es mehrere Versuche von Herstellern, sich die Dienste von Folger zu sichern.

Aragon 2017 war Folgers bislang letztes MotoGP-Rennen, Foto: Tech3
Aragon 2017 war Folgers bislang letztes MotoGP-Rennen, Foto: Tech3

Bei Yamaha zeigte sich nicht zuletzt Valentino Rossi als großer Fürsprecher einer Verpflichtung des Deutschen. Der Italiener bedankte sich bereits nach seinem Podestplatz am Sachsenring in der Pressekonferenz bei Jonas Folger, dessen Daten aus dem Vorjahr Rossi beim richtigen Setup geholfen hatten. 2017 hatte Folger mit Rang zwei beim MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring seinen bislang wichtigsten Erfolg gefeiert.

Demenstprechend erfreut über die Verpflichtung Folgers als Testfahrer zeigte sich Rossi am Freitag in Misano. "Ich bin sehr froh über diese Entscheidung. Ich habe sehr darauf gedrängt, Jonas als Testfahrer zu holen, denn für mich hat er großes Talent. Vor allem aber ist er ein junger Fahrer und nicht irgendein Ex-Pilot. Das bedeutet, dass er die M1 ähnlich fahren kann wie Maverick oder ich und so gute Arbeit an der Elektronik leisten kann, was für Yamaha besonders wichtig ist.

Vinales: Folger sollte MotoGP-Rennen fahren

Motorsport-Magazin.com sprach am Freitagnachmittag in Misano auch Maverick Vinales auf seine Meinung zum neuen Testpilot an. "Meiner Meinung nach sollte Jonas in der MotoGP-Rennen fahren und nicht testen", schmunzelte Vinales und sprach Folger gleichzeitig ein Lob aus. "Es ist großartig für uns, Jonas als Testfahrer zu haben. Er ist wirklich schnell und hat auch bereits Erfahrung mit der Yamaha, außerdem ist er einfach ein super Kerl. Ich habe ein gutes Gefühl mit ihm."