Andrea Dovizioso ist aktuell die heißeste Aktie am MotoGP-Transfermarkt. Er kämpfte im Vorjahr bis zum Finale in Valencia gegen Marc Marquez um den Weltmeistertitel und ist trotz der Nullnummer in Jerez wohl auch in dieser Saison der größte Herausforderer des amtierenden Champions. Lange Zeit galt eine Vertragsverlängerung Doviziosos bei Ducati als reine Formsache, das hat sich aber mittlerweile geändert.

In Jerez wurde erstmals bekannt, dass Dovizioso und sein Manager Simone Battistella auch mit dem Repsol-Honda-Team in Kontakt stehen. Marquez hat seinen Vertrag dort ja bereits bis 2020 verlängert, Dani Pedrosa könnte bei Honda aber vor dem Abschied stehen. Dovizioso wäre nach dem fixierten Wechsel von Johann Zarco zu KTM ohne Zweifel der beste Ersatz für den seit 2006 in Diensten von Honda stehenden Pedrosa.

Dovizioso soll mit dem Entwicklungstempo bei Ducati nicht zufrieden sein. Auch 2018 ist die Desmosedici nicht auf allen Strecken siegfähig - etwas, dass Dovizioso gefordert hatte. Zudem geht es in den Verhandlungen wie gewohnt auch um jede Menge Geld. Ein erstes Angebot Ducatis sollen Dovizioso und sein Management abgelehnt haben.

Ducati: Dovizioso und Lorenzo weg?

Ducati befindet sich damit in einer schwierigen Situationen, könnte man somit doch bald ohne einen Fahrer für das Werksteam 2019 dastehen. Dann nämlich, wenn Dovizioso sich wirklich in Richtung Honda verabschiedet und sich auch die Gerüchte um einen Wechsel von Jorge Lorenzo zu Suzuki bewahrheiten. Deshalb will man in der Ducati-Zentrale in Borgo Panigale nun schnellstmöglich Klarheit.

Dovizioso führte Ducati auf den Erfolgsweg zurück, Foto: Ducati
Dovizioso führte Ducati auf den Erfolgsweg zurück, Foto: Ducati

"Die Verhandlungen mit Dovi sind nicht einfach. Wir wollen aber schnellstmöglich zu einer Lösung kommen und erwarten von ihm eine Entscheidung bis Mugello", erklärte Ducati-Renndirektor Gigi Dall'Igna am vergangenen Wochenende im Rahmen des Superbike-WM-Events im italienischen Imola. Der Italien-GP der MotoGP in Mugello geht von 1. bis 3. Juni über die Bühne.

Bezüglich Jorge Lorenzo, der nach vier Saisonrennen mit gerade einmal sechs gesammelten Punkten auf dem 20. Gesamtrang liegt und so 2018 seinen schlechtesten MotoGP-Saisonstart überhaupt hinlegte, findet Dall'Igna deutliche Worte. "Ich bin mit seinen Leistungen nicht zufrieden. Das gilt aber auch für Jorge selbst und alle Ducatisti."