Nach Untersuchungen an der sportmedizinischen Abteilung der TU München sowie bei Dr. Hierl und Dr. Burghardt hat MotoGP-Pilot Jonas Folger eine Diagnose erhalten. Wie sein Tech3-Team mitteilte, leidet Folger an der Meulengracht-Krankheit, die im Englischen als Gilbert Syndrome bezeichnet wird.

Bei der Krankheit handelt es sich um eine genetische Störung, die zur Folge hat, dass die Leber giftige Stoffe nicht effektiv verarbeiten kann. Folger hatte bereits seit 2011 Symptome, doch es wurde nie die richtige Diagnose erstellt. Vor dem Japan GP verschlechterten sich die Symptome so stark, dass er sowohl bei diesem Rennen als auch bei den folgenden nicht an den Start gehen konnte.

Folgers Körper muss nun komplett von Giften gereinigt werden. Er muss sich in Zukunft an eine auf die Krankheit zugeschnittene Diät halten. "Es ist eine große Erleichterung, dass wir die Situation jetzt genau verstehen und wissen, wie es weitergeht", sagte Folger. "Die letzten sechs Wochen waren für mich sehr schwierig, da ich nicht wusste, was mit meinem Körper los war."

Es sei unglücklich, dass sich die Situation erst so verschlechtern musste, bis er eine Diagnose bekam. Nun sei er jedoch dankbar, Antworten zu haben. "Ich vermisse mein Team und meine Freunde im Paddock", gestand Folger. "Ich habe in den sozialen Medien viel Unterstützung erhalten und das nicht nur von Fans, sondern auch von Konkurrenten. Das bedeutet mir viel."

Neben den Symptomen seiner Krankheit plagten Folger auch die Folgen eines Sturzes in Aragon, bei dem er sich am Hals verletzt hatte. Seine Stimme war seitdem stark angeschlagen. Ein Facharzt fand nun einen beschädigten Nerv an den rechten Stimmbändern. Es kann ein bis zwei Jahre dauern, ehe Folgers Stimme wieder klingt wie vor dem Unfall.

Trotz dieser Beeinträchtigungen oder gerade deswegen zeigte sich Folger kämpferisch: "Ich werde zurückkommen und das stärker denn je. Ich werde an der Spitze der MotoGP kämpfen." In Valencia wird Folger erneut von Superbike-Pilot Michael van der Mark ersetzt.