Mit einer brillanten Leistung fuhr sich Valentino Rossi beim Australien-GP auf Phillip Island noch auf das Siegertreppchen. Dabei ging der Doktor nur vom 15. Startplatz aus ins Rennen! Doch das war weder die einzige, noch die größte Aufholjagd in Rossis langer und glorreicher MotoGP-Karriere. Motorsport-Magazin.com kennt und nennt sie euch alle:

+22 Plätze: Valencia 2015

Von 26 auf 4: Rossi in Valencia 2015, Foto: Tobias Linke
Von 26 auf 4: Rossi in Valencia 2015, Foto: Tobias Linke

Nummer eins in der Liste ist - wie sollte es anders sein - das Finale der MotoGP-Saison 2015 in Valencia. Aufgrund des unsäglichen Sepang-Clashs mit Marc Marquez erhielt WM-Leader Rossi drei Strafpunkte. Da Rossi sich jedoch zuvor in Misano schon einen Strafpunkt abgeholt hatte, bedeutete das im Klartext: Rückversetzung auf den letzten Startplatz für das alles entscheidende Finale, während Rivale Jorge Lorenzo von der Pole startete. Rossi bewies im Rennen Kämpferherz und arbeitete sich von Startposition 26 aus bis auf Rang vier nach vorne, danach war jedoch Schluss. Den Titel holte er trotzdem nicht, denn Jorge Lorenzo gewann das Rennen und fing Rossi so in der WM noch ab.

+13 Plätze: Phillip Island 2016

Von 15 auf 2: Rossi auf Phillip Island 2016, Foto: Yamaha
Von 15 auf 2: Rossi auf Phillip Island 2016, Foto: Yamaha

Auf Platz zwei folgt jedoch schon der Australien-GP 2016. Das Wochenende war überschattet von den vielen Wetter-Kapriolen, und so verwachste Rossi das Qualifying. Er scheiterte schon im ersten Abschnitt und musste das Rennen von Platz 15 aus in Angriff nehmen. Dort arbeitete sich Rossi Schritt für Schritt nach vorne, bis er schließlich auf dem zweiten Platz lag. Danach war Schluss mit der Aufholjagd, Rennsieger Cal Crutchlow hatte an diesem Tag einfach die bessere Pace und setzte sich zusehends von Rossi ab.

+12 Plätze: Valencia 2005

Von 15 auf 3: Rossi in Valencia 2005, Foto: Gauloises Racing
Von 15 auf 3: Rossi in Valencia 2005, Foto: Gauloises Racing

Rossis drittgrößte Aufholjagd ist ein Rennen, das wohl die Wenigsten auf dem Schirm haben. Die Rede ist vom Finale der Saison 2005 in Valencia. Damals stürzte Rossi im Qualifying wenige Minuten vor Schluss und konnte sich danach auch auf den Qualifyern nicht mehr wesentlich verbessern. Die Folge: Nur Startposition 15 für den Doktor. Diese Scharte wetzte er so gut es nur ging im Rennen wieder aus. Bereits nach der ersten Runde war Rossi schon Achter, am Ende von Runde sechs hatte Rossi Platz drei erreicht. Dort sollte er bis ins Ziel bleiben, die beiden Spitzenreiter Marco Melandri und Nicky Hayden waren schon zu weit enteilt.

+10 Plätze: Sechs weitere Rennen

  • Donington 2001: Bei insgesamt sechs Rennen machte Rossi im Vergleich zur Startposition zehn Plätze gut. Das erste Rennen aus diesem Sechserpack ist Donington 2001. Rossi kämpfte damals erbittert gegen Max Biaggi um den WM-Titel. Im Sommer 2001 kochten die Emotionen besonders hoch, unvergessen die Schlägerei in Barcelona vor der Siegerehrung. Auch in Donington haben sich die Gemüter noch nicht beruhigt und so ließ sich Rossi auch von Startplatz elf aus nicht davon abhalten, Biaggi im Kampf um den Sieg niederzuringen.
  • 2006 machte Rossi in drei Rennen in Folge jeweils zehn Plätze gut, Foto: Milagro
    2006 machte Rossi in drei Rennen in Folge jeweils zehn Plätze gut, Foto: Milagro
  • Assen, Donington und Sachsenring 2006: Eine der härtesten Phasen in seiner Karriere durchlebte Rossi im Jahr 2006. Nichts wollte für den Doktor laufen, in Shanghai und Le Mans schied er jeweils durch Defekt in Führung liegend aus. Bei einem Trainingssturz in Assen verletzte sich Rossi zudem an der Hand. Die Folge: Startplatz 18 in Holland. Trotzdem kämpfte sich ein mit Schmerzmitteln vollgepumpter Rossi im Rennen noch bis auf Platz acht nach vorne und machte somit zehn Plätze gut. Ein Kunststück, das ihm auch bei den darauffolgenden Rennen in Donington und auf dem Sachsenring gelang. In Großbritannien ging es von Zwölf auf Zwei für Rossi, in Deutschland siegte er nach hartem Kampf gegen Marco Melandri, Dani Pedrosa und Nicky Hayden in der letzten Runde.
  • Assen 2007: Erneut von Startplatz elf aus zum Sieg fuhr Rossi im Jahre 2007 auf dem TT Circuit in Assen. Es war eines der wenigen Rennen, in denen Rossis Yamaha mit der Ducati von Casey Stoner mithalten konnte. Rossi schnitt durch das Feld wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter. Nach zwölf der 26 Rennrunden lag der Doktor auf Rang zwei und machte Jagd auf Stoner, der Rossis Pace an diesem Tag einfach nicht gehen konnte. Vier Runden vor Schluss setzt Rossi das entscheidende Manöver und fährt Stoner im Anschluss davon.
  • Phillip Island 2008: Zuletzt machte Valentino Rossi in Australien in einem Rennen genau zehn Plätze gut. 2008 war das, beim Australien-GP auf Phillip Island. Rossi stürzte im Qualifying, bevor das restliche Feld die damals üblichen Qualifyer-Reifen aufzog, weshalb es am Ende nur zu Startplatz zwölf reichte. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch kämpfte sich Rossi schon nach vier Runden wieder in die Top-5, in der letzten Runde fing er noch den immer langsamer werdenden Nicky Hayden ab und wurde so Zweiter hinter Dominator Casey Stoner.