Lange Zeit war der Circuit de Barcelona-Catalunya Hoheitsgebiet von Valentino Rossi. Neun Mal in Folge stand der Doktor hier auf dem Podium, sechs Mal davon als Sieger. Umso schwerer ist es für Rossi, das Ergebnis aus dem Qualifying zu verdauen. Rang fünf und damit einen Start aus Reihe zwei hat der Yamaha-Pilot sicher nicht angepeilt, wie er deutlich sagte: "Heute lief es nicht so schlecht, aber für uns wäre mehr drin gewesen", erklärt Rossi. "Normalerweise ist unser Bike auf dieser Strecke ziemlich konkurrenzfähig." Übertäter sind natürlich die Layout-Änderungen, vor allem aber die Michelin-Pneus. " Wir machen uns Sorgen um das Rennen morgen", stellt der Yamaha-Pilot in aller Deutlichkeit klar.

Die Änderung des Kurses auf Formel-1-Layout ist damit Rossis geringstes Problem. Darauf hat sich der Doktor auch seit der Entscheidung am Freitag einstellen können. Die Schwierigkeiten mit den Michelin-Reifen treffen den Rekord-Weltmeister jedoch unvorbereitet. "Dieses Problem hätten wir wirklich nicht erwartet", erklärt Rossi. "Unsere größte Schwierigkeit ist der Medium-Reifen. Er gibt uns eine wirklich gute Pace, aber in der zweiten Runde ist der Reifen hinüber und gibt auf", so der Doktor frustriert.

Valentino Rossi startet in Barcelona von Rang fünf, Foto: Yamaha
Valentino Rossi startet in Barcelona von Rang fünf, Foto: Yamaha

Rossi: Kampf den harten Reifen

Die Alternative zu den zickigen Medium-Pneus: die harte Mischung. Aber auch mit der liegt Rossi im Clinch. "Der harte Reifen hält das ganze Rennen über, aber mit ihm kann ich nicht schnell fahren. Mit ihm sind wir mindestens 1.5 Sekunden langsamer. In Sachen Pace sind wir sehr langsam und sind ziemlich weit von den Top-Fahrern weg", klagt der Yamaha-Pilot, dem 0.735 Sekunden auf Polesetter Marc Marquez fehlen. Einen wirklichen Lösungsansatz haben weder Rossi, noch sein Team bisher gefunden. "Wir sind in einer sehr, sehr schwierigen Situation", fasst die Nummer 46 zusammen.

Was dem Team bleibt, ist, sich über Nacht eine Lösung zu erarbeiten. Der weichere der beiden Reifen scheint keine Option zu sein. "Jetzt haben wir einige Stunden, in denen wir den harten Vorderreifen zum Arbeiten bringen können", erklärt Rossi seinen Gedankengang. "Im Endeffekt bin ich im Qualifying aber Fünfter geworden, was nicht so schlecht ist." Der Doktor hat schon mehrfach bewiesen, dass mit ihm immer zu rechnen ist.