Marc Marquez verabschiedete sich in Silverstone endgültig aus dem Rennen um den MotoGP-Titel. Der Weltmeister stürzte auf nasser Fahrbahn auf Platz zwei liegend und hat auf WM-Leader Valentino Rossi nun bereits einen Rückstand von 77 Punkten. Wahrscheinlich zu viel, um noch einmal in den Titelkampf eingreifen zu können.

"Wir haben unsere Chancen in der WM damit heute verspielt", urteilte Marquez nach seinem Crash in Silverstone. Den Unfallhergang schilderte er folgendermaßen: "Ich wollte Valentino folgen und war in einigen Phasen sogar schneller als er. Plötzlich begann aber das Heck wieder sehr zu rutschen. Dann hat Ende der Geraden einfach der Hinterreifen blockiert. Ich wollte den Crash noch abfangen, aber da lag ich schon am Boden."

Altbekannte Probleme im Regen wieder akut

Ein unruhiges Heck: Erinnerungen an die erste Saisonhälfte kamen bei Marquez auf. Mit dem damaligen Chassis konnte er auf die volle Renndistanz nie das nötige Feingefühl entwickeln und crashte mehrfach. Erst seit einem Wechsel auf das Chassis aus dem Vorjahr in Assen lief es wieder besser. Doch dann kam Silverstone. "Ein Gefühl, wie wir es zu Beginn der Saison schon im Trockenen andauernd hatten. Es fiel mir sehr schwer, das während des Rennens richtig zu handhaben."

Das Problem war, dass Marquez in dieser Saison erst an einem Rennwochenende an einem Regen-Setup arbeiten konnte. "Das letzte Mal im Nassen sind wir in Austin gefahren und da war mein Gefühl ähnlich schlecht wie heute. Man hat keine Kontrolle mehr und kann das Bike nicht mehr vor einem Crash retten mit so einem Gefühl. Im Nassen bedeutet also jedes kleine Problem einen Crash."

Immerhin braucht Marquez nun bis Saisonende nicht mehr dosieren. Mit 77 Punkten Rückstand geht es für den Weltmeister der vergangenen beiden Jahre nur mehr um gute Einzelergebnisse. "Ich werde es zwar nicht hopp oder drop ansetzen, aber jetzt kann ich wieder meinen Stil fahren", scherzte Marquez. Und vielleicht spielt er damit ja auch das entscheidende Zünglein an der Waage im Titelduell zwischen Rossi und Lorenzo.