Jorge Lorenzo konnte im Regen-GP von Großbritannien nicht mit seinem Teamkollegen und WM-Rivalen Valentino Rossi mithalten. Hinter Danilo Petrucci und Andrea Dovizioso auf Rang vier, ist er die in Brünn übernommene WM-Führung auch schon wieder los. Lorenzo zeigte sich aber als fairer Verlierer: "Heute hatte ich nicht die Pace, um den Sieg zu kämpfen. Valentino hat den Sieg verdient, und Petrucci seinen zweiten Platz auch."

Generell ist Lorenzo als kein großer Regen-Fan bekannt und bestätigte das auch nach dem Rennen: "Im Regen ist es immer schwierig. Manchmal fühlt man sich gut, wie zum Beispiel in Aragon, wo ich letztes Jahr gewonnen habe, oder in Sepang am Freitag. Aber manchmal ist es eben schwierig, besonders, wenn die Strecke sehr rutschig ist. Ich hatte heute am Anfang eine gute Pace, bin dann aber langsamer geworden, als mich Valentino und Marc überholt haben."

"Aber eigentlich waren sie von Anfang an schneller als ich. Valentino besonders in den Kurven, ich konnte da nicht so fahren wie er. Heute konnte ich mit Valentino nicht kämpfen, und wahrscheinlich hätte ich auch mit Marc nicht kämpfen können. Eigentlich hatte ich bei trockenen Bedingungen erwartet, um den Sieg kämpfen zu können, oder zumindest den zweiten Platz, aber die Bedingungen waren für mich schlecht. Das ist Racing, so etwas kann passieren. "

Große Probleme durch schlechte Sicht

Zusätzlich behindert wurde Lorenzo bei stärker werdendem Regen von einem beschlagenen Visier, das ihm beinahe die Sicht raubte. Lorenzo zu seinen ungewöhnlichen technischen Schwierigkeiten: "Das Problem fing an, als es stärker zu regnen begann. Als ich mit Andrea zu kämpfen begann, hatte ich plötzlich Probleme mit der Sicht, ich konnte nicht mehr richtig sehen. Das Visier hat beschlagen und ich musste langsamer machen. Dann habe ich den dritten Platz verloren, der sonst schon möglich gewesen wäre. Ich glaube nicht, dass ich mit den ersten beiden hätte mithalten können. Aber Dritter wäre wahrscheinlich schon drin gewesen. "

Seine WM-Führung ist Lorenzo erstmal los, Foto: Yamaha
Seine WM-Führung ist Lorenzo erstmal los, Foto: Yamaha

Marquez hat er nach dessen Sturz als Titelrivalen abgeschrieben: "Ich glaube, Marcs Rennen war noch viel schlimmer als meines. Immerhin ist er jetzt so gut wie raus aus dem Titelrennen. Es gibt nur noch einen Fahrer, mit dem ich kämpfe, und das ist in diesem Moment Valentino."

Im Rennen hatte Lorenzo eine Weile lang mit Pol Espargaro ordentlich zu kämpfen, bis dieser nach einer etwas arg optimistischen Aktion stürzte. Dazu Lorenzo: "Ich konnte seine Aktion nicht verstehen, immerhin fahren wir für das gleiche Werk. Ich dachte wirklich, ich crashe jetzt und hatte Angst, dass ich mir jetzt das Schlüsselbein breche oder so, aber zum Glück habe ich es geschafft, auf dem Bike zu bleiben. Danach war ich in den letzten vier oder fünf Runden sehr vorsichtig und geduldig, damit ich ja nicht stürze. Aus diesem Grund glaube ich, dass es noch viel schlimmer sein könnte und ich die Situation ganz gut gerettet habe. Ich kann wichtige Punkte für die WM mitnehmen."

Kampfansage an Rossi in Misano

Lorenzo glaubt fest daran, dass er im Trockenen wieder schneller ist als Rossi: "Ich werde daran arbeiten, dass es auch in den nächsten Rennen so bleibt. Ich habe ja noch einige Male bei Rennen die Möglichkeit, vor ihm ins Ziel zu kommen und einige Punkte in der WM aufzuholen."

Eine Kampfansage an WM-Leader Rossi für das nächste Rennen lieferte Lorenzo gleich mit: "Also Misano ist natürlich sein Heim-Grand Prix und er wird da stark sein. Aber man weiß ja nie, was passiert. Ich werde jedenfalls kämpfen. "