Bei seinem Heimspiel in Mugello ist Valentino Rossi trotz Startplatz acht auf das Podium gefahren. Nach einem beherzten Rennen, in dem er erneut sein Kämpferherz bewies, arbeitete er sich bis auf Rang drei nach vorne. Im Ziel musste er sich nur dem überragenden Jorge Lorenzo sowie Landsmann Andrea Iannone geschlagen geben.

Für Rossi begann das Rennen durchwachsen, am Start konnte er sich nicht wie erhofft verbessern. Viele Runden lang hing er hinter LCR-Honda-Fahrer Cal Crutchlow zurück, während sich ganz vorne Lorenzo und ein Viererpack, bestehend aus den beiden Repsol Hondas und den Ducatis, absetzte. "Mit vollem Tank war der Start nicht gut. Die Reifen waren nicht so warm, wie wir wollten. Vor allem auf der Vorderachse hatte ich nicht viel Gefühl", erklärte Rossi seinen schwachen Rennbeginn. "Dann war ich mit Crutchlow, Smith, Pol [Espargaro] in einer Gruppe und musste mich durchkämpfen", berichtete er. Als der Yamaha-Pilot doch einen Weg an Crutchlow vorbeigefunden hatte, betrug der Rückstand auf das Paket bereits knapp drei Sekunden.

Besonders die Reifen machten Rossi zu schaffen, Foto: Tobias Linke
Besonders die Reifen machten Rossi zu schaffen, Foto: Tobias Linke

Doch Rossi nutzte den Rennspeed der Yamaha perfekt aus, fuhr an die Gruppe heran und schnappte sich umgehend Andrea Dovizioso, der kurz danach mit Problemen aufgeben musste. Als dann noch Marc Marquez stürzte, fehlte Rossi nur noch ein Platz auf das Podium. Diesen sicherte er sich gegen Dani Pedrosa. Zwar versuchte der "Doktor" auch noch, an Iannone heranzukommen, doch die Zeit reichte nicht mehr aus.

"Ich bin glücklich über dieses Podium. Am Ende ist es ein gutes Ergebnis, denn es war ein sehr schwieriges Rennen", sagte Rossi nach dem Rennen. Nach dem verpatzten Qualifying war Rang drei noch das Maximum, was möglich war. Seinen Teamkollegen Jorge Lorenzo sah er - wenn überhaupt - nur aus der Ferne. Die Schuld sieht der Italiener ganz klar bei sich. "Ich war nicht konstant und nicht stark genug über das ganze Wochenende. Und auch im Rennen habe ich sehr gelitten", so Rossi.

"Dieses Rennen war für mich wie in Jerez. Wir haben alles versucht, haben aber nie ein gutes Setup gefunden, um Jorge zu schlagen. In Le Mans war ich am Sonntag stark und konnte auch mithalten. Hier aber hatte ich Probleme mit der Vorderachse", klagte er. Dennoch stimmte ihn das Ergebnis noch zufrieden. "Am Ende hier in Mugello, vor all den Fans, auf dem Podium zu stehen, ist immer ein gutes Ergebnis", freute er sich.

In der WM-Wertung führt Rossi mit 118 Punkten noch knapp vor Lorenzo, der nach drei Siegen am Stück bis auf sechs Punkte herangekommen ist.