Überraschung im zweiten Freien Training der MotoGP zum Grand Prix von Frankreich: Bradley Smith schnappte sich die Bestzeit vor den großen Stars und das obwohl er kurz vor Ende der Session wie sechs andere Piloten auch stürzte.

Die Platzierungen: Bradley Smith brauchte für seinen schnellsten Umlauf 1:33.179 Minuten und war so um 0,190 Sekunden schneller als sein Yamaha-Kollege Jorge Lorenzo. Andrea Dovizioso, der den Vormittag angeführt hatte, wurde Dritter. Cal Crutchlow war als bester Honda-Pilot Vierter vor Marc Marquez. Valentino Rossi belegte Platz sechs vor Rückkehrer Dani Pedrosa. Die Espargaro-Brüder Pol und Aleix landeten auf den Rängen acht und neun. Yonny Hernandez komplettierte die Top-Ten. Andrea Iannone, der sich in dieser Woche bei Testfahrten in Mugello an der Schulter verletzt hatte, wurde Elfter. Stefan Bradl kam auf Position 15 und war so zweitbester Open-Pilot hinter Jack Miller. Auf die Spitze fehlten Bradl 1,364 Sekunden.

Die Zwischenfälle: Maverick Vinales sorgte nach 20 Minuten für den ersten Sturz des Trainings. Er rutschte beim Anbremsen zu Kurve neun am Ende der Gegengeraden über das Vorderrad weg. Der Suzuki-Pilot blieb unverletzt, seine GSX-RR konnte er aber nicht wieder starten. Wenig später stürzte auch Alvaro Bautista über das Vorderrad, ihn erwischte es in Kurve acht, wo kurz darauf auch Alex de Angelis seinen zweiten Sturz des Tages hinnehmen musste. Mike di Meglio verlor bei voller Schräglage in Turn 6 die Kontrolle über seine Open-Ducati, konnte das Training aber sofort fortsetzen. Kurz vor Ende des Trainings stürzte Pol Espargaro wie schon Vinales zu Beginn in Kurve neun. Wenig später ging auch sein Bruder Aleix, der in Turn 13 ausrutschte, zu Boden. Für den letzten Crash der Session sorgte Spitzenreiter Bradley Smith an selber Stelle.

Pol Espargaro sorgte für einen von sieben Stürzen, Foto: Milagro
Pol Espargaro sorgte für einen von sieben Stürzen, Foto: Milagro

Das Wetter: Perfekte Bedingungen sehen anders aus als das, was die MotoGP-Piloten in ihrem zweiten Training an diesem Wochenende geboten bekamen. Nur 17 Grad betrug die Außentemperatur um 14 Uhr, die Strecke erreichte gerade einmal 20 Grad. Der Himmel über Le Mans war dunkelgrau, aber zumindest blieb es trocken. Gegen Ende des Trainings zeigte sich sogar etwas die Sonne. So könnte dieses Session doch die wettertechnische beste der ersten drei Trainings gewesen und somit entscheidend für den direkten Einzug in Q2 sein.

Die Analyse: Yamaha scheint an diesem Wochenende in Le Mans wieder überaus stark zu sein. Smith und Lorenzo sorgten für eine Doppelführung in FP2 und Rossi kann ja im Laufe des Wochenendes bekanntlich fast immer zulegen. Andrea Dovizioso dürfte aufgrund der Verletzung Andrea Iannones an diesem Wochenende alleinige Speerspitze Ducatis sein, während für Honda neben Marc Marquez wohl nur Cal Crutchlow an der Spitze mitmischen wird. Dani Pedrosa fuhr ein anständiges Trainings, für ganz vorne dürfte es aktuell aber wohl noch nicht reichen.