Deutliche Steigerung, Montags-Schwierigkeiten weggewischt: Am zweiten Tag der Hitzeschlacht von Sepang zementierte Ducati seine Ansprüche deutlich auf das Zeitentableau. Mit P3 und P4 für Andrea Iannone und Andrea Dovizioso platzierten sich die Werkspiloten der italienischen Edelmarke inmitten der vier Superstars von Honda und Yamaha.

Nach dem Shakedown der neuen Desmosedici GP15 am Vortag prüften die beiden Piloten ihr neues Arbeitsgerät am Dienstag erstmals ernsthaft auf Herz und Nieren. Nicht nur aufgrund der schnellen Zeiten auf eine Runde zeigte sich Iannone hochzufrieden: "Der Tag lief einfach großartig. Bereits heute Morgen hatte ich sofort ein sehr gutes Gefühl auf der Maschine. Der Rhythmus war gleich da."

Trotz Top-Runde: Iannone mit Longruns mehr zufrieden

Den Testauftakt begann Iannone auf der GP14.3, wechselte erst im Laufe des Tages auf sein neues Arbeitsgerät. Aufgrund der heftigen Regenschauer am Nachmittag waren ein intensives Einfahren sowie eine ernsthafte Zeitenjagd jedoch nicht nötig. Von 30 Runden und einer persönlichen Bestzeit von 2:02.142 Minuten steigerte sich Iannone am Dienstag auf 58 Umläufe sowie um über zwei Sekunden auf seine persönliche Bestzeit von 2:00.098.

Verrückt und pfeilschnell: Maniac Joe macht seinem Spitznamen nicht selten alle Ehre, Foto: MotoGP
Verrückt und pfeilschnell: Maniac Joe macht seinem Spitznamen nicht selten alle Ehre, Foto: MotoGP

"Gestern war der Tag etwas durcheinander aber heute habe ich viele Kilometer abgespult und mein Gefühl deutlich gesteigert. Wir haben das Setup massiv nach vorne gebracht und ich kann schon sagen: Wir sind verdammt schnell", frohlockte Iannone. Vor allem die Longruns und Testarbeit auf den harten Reifen stimmten den Italiener dabei positiv. "Wir haben uns auch in den Kurven sehr gesteigert und das war enorm wichtig."

Dovizioso lobt und warnt: Mehr harte Arbeit nötig

Auch Teamkollege Dovizioso zeigte sich nicht nur von seiner schnellsten Runde von 2:00.250 Minuten beeindruckt. Beim Großteil seiner ebenfalls 58 Runden arbeitete Dovizioso intensiv an Einstellungen für Chassis, Radaufhängung sowie der Elektronik. Sein Gesamteindruck von der GP 15 fiel weitestgehend positiv aus: "Das neue Bike ist wirklich erstklassig, auch wenn ich noch nicht mit allem ganz perfekt zurechtkomme. Aber das Potential ist unbestritten und wir werden sicher eine wichtige Rolle spielen können."

Bis es soweit ist, stünde Ducati trotz des positiven Testeinstands jedoch noch eine Menge Arbeit ins Haus: "Ich war auf eine Runde schon gut dabei, vor allem verglichen mit den anderen Topfahrern. Aber meiner Meinung nach müssen wir uns noch deutlich steigern, wenn wir wirklich ganz an der Spitze mitkämpfen wollen. Der Speed passt, aber ich habe noch kein perfektes Fahrgefühl. Vor allem die Front zickt noch ein wenig herum."

Größtes Problem sei für Dovizioso bislang die Umstellung von der GP14.3. "Die Bikes sind doch recht verschieden und natürlich ist die Umgewöhnung nicht ganz so einfach. Wir brauchen noch mehr Zeit und haben zum Glück ja auch noch einiges an Teststunden, bevor es letztlich ernst wird Ende März. Jedoch herrscht rund um das Team großer Enthusiasmus, und ich bin der Meinung, dass dieser absolut gerechtfertigt ist."