Fünf Testtage sind im Jahr 2015 absolviert, Marco Melandri beendete mit Ausnahme des ersten jeden einzelnen auf dem allerletzten Platz. Doch nicht nur die Platzierungen des Italieners waren bisher eine unglaubliche Enttäuschung, auch seine Rückstände auf die Spitze waren gewaltig. Er verlor regelmäßig über vier Sekunden, nur zum Auftakt von Sepang II konnte er den Abstand mit 3,5 Sekunden Rückstand einigermaßen in Grenzen halten. Kurz gesagt: Die Testsaison 2015 ist bisher eine schallende Ohrfeige für Melandri!

Dass die neue Aprilia RS-GP nicht das beste Motorrad im Feld der MotoGP ist und man nach der Rückkehr des Herstellers aus Noale noch gehörigen Aufholbedarf hat, steht außer Frage. Dennoch ist der Unterschied zwischen Melandri und seinem Teamkollegen Alvaro Bautista einfach zu groß. Der Spanier nimmt ihm stets rund zwei Sekunden pro Runde ab - eine Welt in der 2015 sehr ausgeglichenen MotoGP.

Melandri verliert in allen Bereichen auf die Konkurrenz, Foto: Milagro
Melandri verliert in allen Bereichen auf die Konkurrenz, Foto: Milagro

Da gibt es nichts schönzureden, wie auch Melandri selbst mittlerweile erkannt hat. "Mir fehlen die Worte. Ich kann mit dem Motorrad einfach nicht fahren. Es tut mir Leid für mein Team", meinte er sichtlich niedergeschlagen nach einem weiteren letzten Platz am Dienstag. Der Routinier findet nach vier Jahren in der Superbike-Weltmeisterschaft, wo auf Pirelli-Reifen gefahren wird, mit den MotoGP-Pneus von Bridgestone kein Gefühl. "Ich traue mich einfach nicht, richtig zu pushen und so zu fahren, wie ich es will.

Doch am Motorrad selbst passt Melandri vieles nicht: "Wir haben in keinem bestimmten Bereich Probleme. Es ist das Gefühl allgemein, das besser werden muss. Erst dann können wir unsere Zeiten verbessern. Ich erwarte definitiv keine Revolution, aber wir müssen zumindest irgendwelche Fortschritte machen, denn leider belohnen uns die Zeitenlisten bisher noch nicht für unsere Arbeit."