Bei seinem ersten Einsatz als frischgebackener Doppelweltmeister ließ es Marc Marquez zum Auftakt des Australien GP auf Phillip Island ruhig angehen. Nach P5 mit einer persönlichen Bestzeit von 1:30.079 Minuten im ersten Freien Training steigerte sich der Repsol-Honda-Superstar am Nachmittag mit seinem besten Umlauf von 1:29.752 auf P2.

Hinter Erzrivale Jorge Lorenzo und Aleix Espargaro belegte Marquez somit den dritten Tagesrang. Deutlich größere Schwierigkeiten offenbarte Teamkollege Dani Pedrosa. Der WM-Dritte kam nicht wie gewohnt in Fahrt, belegte mit persönlichen Bestzeiten von 1:30.667 und 1:30.289 lediglich die Trainingsplätze neun und zehn, sowie ebenfalls den zehnten Tagesendrang.

Reifen wie immer beherrschendes Thema auf Phillip Island

Bei Sonnenschein und relative warmen Asphalttemperaturen von über 35 Grad lag der Fokus der Piloten auf der aggressiven Inselstrecke südlich von Melbourne vor allem auf dem Reifenverschleiß. Auch testeten beide den neuen asymmetrischen Bridgestone-Pneu intensiv, der den stärkeren Verschleiß der linken Reifenflanke besser auffangen soll. "Die neuen Reifen sind komplett anders als alle bisher dagewesenen auf dieser Strecke, und wir haben wirklich viel Arbeit hineingesteckt, diese zu verstehen und das optimale Fenster auszuloten", verriet Marquez.

Da der australische Traditionskurs mit seinem schnellen und flüssigen Layout vor allem durch die vielen schnellen Kurven eines besonders exakten Setups bedarf, sorgte sich Marquez dann auch mehr um die genauen Einstellungen seiner RC213V als um schnelle Rundenzeiten. 39 Runden für 173 Kilometer spulte der Superstar am Freitag ab - und zeigte sich von seinem Tagwerk auch ohne Bestzeiten und Highlights angetan: "Wir haben vor allem am Nachmittag einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und ich fühlte mich schon sehr gut auf dem Bike. Der Tag war positiv, aber es gibt natürlich wie immer noch viele Bereiche, in denen wir uns steigern müssen."

Pedrosa mit Reifen- und Setupproblemen

Dani Pedrosa belegte nach massiven Gripproblemen auf dem Hinterrad nur Tagesrang zehn, Foto: Repsol
Dani Pedrosa belegte nach massiven Gripproblemen auf dem Hinterrad nur Tagesrang zehn, Foto: Repsol

Teamkollege Pedrosa hingegen kam mit den neuen Bridgestone-Reifen ganz und gar nicht zurecht, und klagte vor allem über mangelnden Grip auf dem Hinterreifen. "Der Tag lief für uns leider nicht allzu gut, denn wir kamen mit dem asymmetrischen Reifen leider noch überhaupt nicht zurecht. Das Problem müssen wir bis morgen unbedingt in den Griff bekommen, denn das Qualifying ist bereits sehr wichtig für den Start ins Rennen." Pedrosa, der punktgleich mit Valentino Rossi auf Rang zwei der WM liegt und lediglich drei Punkte vor dem viertplatzierten Jorge Lorenzo, will unbedingt Platz zwei zurückerobern.

"Es bedarf einer massiven Steigerung, wenn ich den anderen beiden hier beikommen will, und wir müssen zwingend die entscheidenden Kniffe am Setup finden. Das ist auf Phillip Island fast noch mehr als auf den meisten anderen Strecken der Schlüssel zum Erfolg", ist sich Pedrosa sicher. Mit 42 Runden für insgesamt 187 Kilometer verdiente er sich am Freitag das teaminterne Fleißkärtchen. Womöglich hatte Pedrosa jedoch auch einen kleinen Schockmoment zu verdauen: Nach über einem Jahrzehnt der erfolgreichen Zusammenarbeit gab sein Crewchief Mike Leitner seinen Ausstieg zum Saisonende bekannt.